Frankreichs Republikaner haben ihre Vorwahlen gewonnen – die sie vor fünf Jahren verloren hatten.
Damals stieg ein Star-Aufgebot in den Ring – noch hatte François Hollande das Handtuch nicht geworfen: Nicolas Sarkozy, Alain Juppé und François Fillon.
Der Ex-Präsident und die Ex-Premiers zerfleischten sich in den TV-Debatten. Mit zwei Euro war man dabei. Mehr als vier Millionen Franzosen beteiligten sich. Fillons geschenkte Anzüge verhinderten die Rückkehr der Republikaner an die Macht. Erstmals in der Geschichte der Fünften Republik waren sie nicht in der Stichwahl.
Diesmal kostete die Teilnahme 30 Euro. Nur die 150.000 Parteimitglieder waren wahlberechtigt. Zur Auswahl standen Ex-Minister und Präsidenten aus den Regionen.
In der Stichwahl triumphierten die Frau und der Pragmatismus über die Ideologie. Valérie Pécresse ist eine Überraschung und für die Republikaner eine Premiere. «Mit dem Beil» will sie die Bürokratie entschlacken: «Meine Hand wird nicht zittern», wenn es um die Bekämpfung der Kriminalität und der illegalen Einwanderung gehe, sagt sie.
Die Republikaner zelebrieren ihre Einheit und eine neue Hoffnungsträgerin. Bis zu den Vorwahlen lagen alle ihre Kandidaten in spe hinter Macron, Marine Le Pen und Zemmour zurück. Am meisten muss Präsident Macron Pécresse fürchten.
Zemmour hatte seine Kandidatur zum Auftakt des Parteitags der Republikaner verkündet. Der Kongress machte seinen Sieg im Kulturkampf bewusst. Aber nur der nach dem ersten Wahlgang führende Eric Ciotti hatte erklärt, dass er für Zemmour und gegen Macron stimmen würde. Gestern Sonntag, am Tag nach dem Kongress, veranstaltete er sein erstes Meeting. Zemmour gratulierte seinem «Freund» und forderte Ciottis Wähler auf, ihm zu folgen.
Seine Anhänger bereiteten ihm einen Triumph, 13.000 waren gekommen. Doch in den Umfragen ist er zurückgefallen. Seine Kandidatur gefährdet den Sieg der Rechten, die er intellektuell aufgerüstet hat und die über eine Mehrheit wie schon lange nicht mehr verfügt.
Zemmours Wähler sind Männer, Frauen neigen zu Macron. Jetzt haben sie eine bürgerliche Alternative.
Sie müssen sich anmelden, um einen Kommentar abzugeben.
Noch kein Kommentar-Konto? Hier kostenlos registrieren.
Bitte beachten Sie die Netiquette-Regeln beim Schreiben von Kommentaren.
Die Kommentare auf weltwoche.ch dienen als Diskussionsplattform und sollen den offenen Meinungsaustausch unter den Lesern ermöglichen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in allen Kommentarspalten fair und sachlich debattiert wird. Scharfe, sachbezogene Kritik am Inhalt des Artikels oder wo angebracht an Beiträgen anderer Forumsteilnehmer ist erwünscht, solange sie höflich vorgetragen wird. Persönlichkeitsverletzende und diskriminierende Äusserungen hingegen verstossen gegen unsere Richtlinien. Sie werden ebenso gelöscht wie Kommentare, die eine sexistische, beleidigende oder anstössige Ausdrucksweise verwenden. Beiträge kommerzieller Natur werden nicht freigegeben. Zu verzichten ist grundsätzlich auch auf Kommentarserien (zwei oder mehrere Kommentare hintereinander um die Zeichenbeschränkung zu umgehen), wobei die Online-Redaktion mit Augenmass Ausnahmen zulassen kann.
Die Kommentarspalten sind artikelbezogen, die thematische Ausrichtung ist damit vorgegeben. Wir bitten Sie deshalb auf Beiträge zu verzichten, die nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben.
Das Nutzen der Kommentarfunktion bedeutet ein Einverständnis mit unseren Richtlinien.
Unzulässig sind Wortmeldungen, die
Als Medium, das der freien Meinungsäusserung verpflichtet ist, handhabt die Weltwoche Verlags AG die Veröffentlichung von Kommentaren liberal. Die Online-Redaktion behält sich jedoch vor, Kommentare nach eigenem Gutdünken und ohne Angabe von Gründen nicht freizugeben. Es besteht grundsätzlich kein Recht darauf, dass ein Kommentar veröffentlich wird. Weiter behält sich die Redaktion das Recht vor, Kürzungen vorzunehmen.
Frau Pécresse ist sicher gut und recht, aber der Zug in Frankreich ist abgefahren, die Zeit für Schönwetterexperimente ist vorbei. Nach Sarkozy, Hollande und Macron ist das Vertrauen vorspielt. Diese Präsidentschaftswahl ist wohl die letzte Chance. Es brodelt in der Bevölkerung, Frankreich steckt tief im Sumpf, wirtschaftlich und gesellschaftlich.
Eric Zemmour ist die richtige Person, ihn kennt man seit 20 Jahren und muss keine Überraschungen befürchten. Als Franzose bin ich 200% überzeugt.
Habe ich es richtig verstanden? Staatliche Mitarbeiter sind Schlacke? Menschen sind Schlacke?
Welches Menschenbild hat diese Dame verinnerlicht?
Also möchte sie Kaminfeger sein und mit einem Beil entschlacken?
Jeder Kaminfeger, welcher meinen Heizkessel mit dem Beil entschlacken will, den jage ich persönlich zum %6#2ç*. So viel zur Sachkompetenz der Dame.
Ohne Erfahrung mit Spitzhacke und Schlaghammer ist diese Frau chancenlos, diesen undrcuhlässigen Fels unter dem links-durchtriebenen Staatsapparat-Sumpf trockenzulegen. Irgendwo muss diese abgestandene Feuchte weglaufen, sonst sammelt sie sich einfach anderswo.