Der Absturz einer US-amerikanischen Drohne vom Typ MQ-9-Reaper über dem Schwarzen Meer wird vom offiziellen Moskau eher heruntergespielt.

Fluggeräte sollten dort fliegen, «wo es sich gehört», kommentierte Putins Pressesprecher Dmitri Peskow. Dann gäbe es auch keine ökologischen Probleme – eine Anspielung auf die Behauptung der USA, russische Jets hätten unmittelbar vor der Drohne Treibstoff abgelassen.

Das Verteidigungsministerium erklärte, die Drohne habe mit ausgeschaltetem Transponder ein Gebiet überflogen, das in Übereinstimmung mit internationalen Regeln zur Gefahrenzone erklärt worden sei. Daraufhin seien russische Abfangjäger aufgestiegen. Ein plötzliches Flugmanöver der Drohne habe den Absturz herbeigeführt. Zu dem angeblich abgelassenen Treibstoff äusserte der Sprecher sich nicht. Die russischen Flugzeuge seien unbeschädigt zu ihrem Standort zurückgekehrt.

Auch die Bemühungen beider Seiten, sowohl der USA als auch Russlands, derartige Konfrontationen nicht zu wiederholen, werden in den russischen Medien registriert: die Telefonate der Verteidigungsminister und Generalstabschefs unmittelbar nach dem Vorfall, ebenso die Absage geplanter Drohnenflüge an den Folgetagen durch die Amerikaner.

In seiner Sendung «Solowjow live» präsentierte einer der bekanntesten Kreml-Propagandisten, Wladimir Solowjow, ein ausführliches Interview mit dem Telegram-Militärblogger Fighterbomber – der Blogger mit Kombi und Helm, festgeschnallt im Pilotensitz, das undurchsichtige Visier martialisch geschlossen. Fighterbomber ist ein russischer Kampfpilot und seit Jahren in den sozialen Medien aktiv. Dass die Drohne aufgrund eines Zusammenstosses mit dem Leitwerk einer SU-27 abgestürzt sein soll, hält er für ausgeschlossen, die veröffentlichte US-Animation der Kollision für falsch.

Die 3 Top-Kommentare zu "Absturz einer US-Drohne über russischer Zone: Wie reagiert der Kreml?"
  • johannes b.

    Also mal angenommen: Was wäre, wenn eine russische Drohne vor Florida im Golf von Mexiko auftaucht? Ich glaube, die Begeisterung der USA hielte sich in engen Grenzen.

  • frau kules

    Man vergleiche die Aufregung mit den Vorgängen im Luftraum um Taiwan. Wenn die Chinesen dort in der sogenannten und von Taiwan selbst bestimmten Sicherheitszone rumfliegen, wird sofort von einer Verletzung des taiwanesischen Luftraumes durch China gesprochen. Wenn jemand aber in der Sicherheitszone von Russland rumfliegt wie er will, dann haben die Russen das Maul zu halten und es hinzunehmen? Wie so oft, diese elende Doppelmoral und abstoßende Heuchelei des Westens, und niemanden kümmert's.

  • Pater Peter's Puter

    Was haben US-Drohnen über dem Schwarzen Meer zu tun? Ein typischer Fall eines Amis, der zu weit weg von zu Hause ist. Noch dazu mit ausgeschaltetem Transponder. Das scheint bei den Amis zur Gewohnheit zu werden, seit der Sprengung von Nordstream. Das kann nämlich auch nur von einem Schiff mit ausgeschalteter Signatur geschehen sein. Was allein schon ein Mitwissen der NATO voraussetzt. Vielleicht hilft ein Interview mit dem Stolperzwerg; präzise und effizient durchgeführt natürlich.