Glaubt man dem Bundesrat, steht das kollektive Lichterlöschen kurz bevor.

Im Kampf gegen die drohendende Energiemangellage schlägt beispielsweise Simonetta Sommaruga (SP) vor, dass künftig nur noch zu zweit geduscht werden soll.

Ihr SVP-Kollege Guy Parmelin will das Heizen von Wohnungen und Häusern in der kalten Jahreszeit bei 19 Grad begrenzen.

Da stellt sich die Frage, ob es angesichts der angeblichen Energieknappheit vertretbar ist, dass am Mittwoch – notabene im kalendarischen Sommer – die Eishockeysaison startet.

Und muss man davon ausgehen, dass die Liga spätestens dann ihren Spielbetrieb einstellt, wenn in der kalten Jahreszeit der Strom – wie im Worst-Case-Szenario skizziert – zur Neige geht?

«Nein», antwortet Liga-Geschäftsführer Denis Vaucher auf die zweite Frage dezidiert. Man sei mit den Behörden in engem Kontakt – und noch gebe es keine Zeichen, die diesen Fall realistisch machen: «Damit müssten wir uns wohl erst befassen, wenn auf einer Massnahmenskala von 1 bis 4 die höchste Stufe erreicht wäre – wenn also eine teilweise Netzabschaltung oder eine Stromkontingentierung droht.»

Vaucher weist darauf hin, dass beispielsweise die Stadien in Zug, Biel und Zürich dem Minergie-Standard entsprechen – und dass auch die Arenen in Davos, Freiburg und Ajoie über grosse PV-Anlagen auf dem Dach verfügen.

Ähnlich tönt es von Peter Zahner, dem CEO der ZSC Lions. Beim Bau der neuen Swiss-Life-Arena sei man an strikte Auflagen gebunden gewesen, die den Anspruch der 2000-Watt-Gesellschaft erfüllten.

Durch die Einbindung in den Energieverbund Altstetten und Höngg trägt die Arena künftig dazu bei, dass umgerechnet rund 30.000 Haushalte mit umweltfreundlicher Wärme beliefert werden.

In Zug ist die Bossard-Arena an einen ähnlichen Kreislauf angeschlossen. Vaucher sagt: «Ich erachte das Risiko als klein, dass dem Profi-Eishockey wegen einer Strommangellage im kommenden Winter der Stecker gezogen wird.»

Es sind Töne, die das Publikum freuen. Nach der Pandemie ist auch im Sport ein deutlicher Nachholbedarf zu spüren.

Gleichzeitig aber stellt sich die Frage: Spielen die Behörden mit offenen Karten? Oder wollen sie die jetzige Situation nutzen, um die Bevölkerung zu erziehen?

Die 3 Top-Kommentare zu "Startschuss zur Eishockey-Saison – trotz Strommangellage? Kein Problem, sagen Liga und Klubs. Die Vertreter widersprechen dem Bundesrat mit seinen Energiespar-Tipps"
  • Fragender

    Spielen die Behörden mit offenen Karten? Wohl kaum. Wir sollen in unseren Wohnungen bei 19 Grad sitzen und das Motto „Brot und Spiele“ geht locker weiter, damit die für dumm verkaufte Bevölkerung abgelenkt bleibt von allem was im Hintergrund voran getrieben wird. Wacht auf, Schweizer Bürger! Wehrt Euch friedlich für die Demokratie! Das ist UNSER STAAT, nicht der des BRs und der Politiker!

  • Bonifazius

    Werden wir nach Corona nun mit Energiemangel verarscht?

  • heinz zimmerli

    TV und Radioprogramme einstellen, dann sparen wir eine Menge Energie.