Das ist schon mal eine gute Nachricht: Der alte und der neue ARD-Vorsitzende sehen, dass es mit den Öffentlich-Rechtlichen so nicht mehr weitergehen kann.

Doch wie die Zukunft aussehen soll, da gehen die Meinungen von Tom Buhrow und Kai Gniffke auseinander, wie sie in einem Spiegel-Gespräch darlegten.

Buhrow will den Dschungel mit der Kettensäge lichten. Er kann gut reden, er muss ja nicht mehr selber Hand anlegen.

Gniffke schwärmt von der ARD als hipper Digitalplattform. Tönt schön zeitgeistgemäss, doch Tiktoker ziehen da nur die Augenbraue hoch.

Nebenbei verriet Buhrow etwas über sein Demokratie-Verständnis: Man könne sich «nicht ewig darauf verlassen, dass man beim Bundesverfassungsgericht durchsetzen kann, was politisch keine Mehrheit hat».

Die Richter hatten eine Klage gegen die Zwangsgebühren abgewiesen, die von den Bürgern abgelehnt werden. Der ARD-Mann hielt es also bisher für normal, sich per Wunschurteil über eine demokratische Mehrheit zu erheben.

Apropos: Das Thema Gebühren kam beim «Streitgespräch» gar nicht zur Sprache. Eine Zukunft frei von Subventionen können sich weder der Alte noch der Neue vorstellen.

Vielleicht sollte man eine Reform der Öffentlich-Rechtlichen lieber doch nicht den Öffentlich-Rechtlichen überlassen.