Der ehemalige Kommunikationschef im Departement von Bundesrat Alain Berset (SP) ist in ein Strafverfahren wegen Amtsgeheimnis-Verletzung verwickelt.

Wie der Sonntagblick jetzt berichtet, sass Peter Lauener deswegen mutmasslich sogar einige Tage in Zürich in Untersuchungshaft.

Nach Informationen der Weltwoche geschah dies ab dem 17. Mai dieses Jahres. Spätestens Ende Woche war er wieder auf freiem Fuss, besuchte er doch mit Bundesrat Berset das Weltwirtschaftsforum in Davos.

Der Tages-Anzeiger als Begünstigter der Indiskretion versuchte ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver, indem er Sonderermittler Peter Marti ins Visier nahm. Er gehe mit «ungewohnten Methoden» vor und mache seinem Ruf als «scharfer Hund» alle Ehre.

Auch seien die Medientexte nicht staatsgefährdend gewesen, der Crypto-Bericht der Geschäftsprüfungsdelegation später ohnehin ins Internet gestellt worden.

Doch wenn die Sache so unspektakulär war – warum hat der Tages-Anzeiger alles unternommen, um sie vorzeitig und grossformatig zu publizieren?

Die Frage nach der Affäre rund um Mediensprecher Peter Lauener stellt sich ganz anders: Wozu brauchen Bundesräte überhaupt Medienbeauftragte?

Mittlerweile sind diese offenbar hauptsächlich dazu da, ihre Chefs bengalisch zu beleuchten und die übrigen Bundesräte – speziell jene mit anderem Parteibuch – zu verunglimpfen und bei den Medien anzuschwärzen. Wenn’s sein muss auch mit gesetzeswidrigem Verhalten.

Dem Bundesrat als Kollegialbehörde ginge es nicht schlechter ohne die sich gegenseitig belauernden Kommunikationschefs in den sieben Departementen.

Im Gegenteil.

Den Medienvertretern und deren Publikum wäre weit besser gedient, wenn sie wieder direkt mit den jeweils Verantwortlichen in der Verwaltung sprechen könnten.

Weil die Amts- und Abteilungschefs ohnehin näher an den Problemen sind und besser Bescheid wissen. Und nicht ständig darauf schielen müssen, dass ihr vorgesetzter Bundesrat jederzeit als einziger Siebesiech unter sechs Nullen im Strahlenmehr daherkommt.