Rätsel und Verlockung Bitcoin: Kursverfünffachung in einem Jahr, wild auf und ab, heute wieder ein Viertel unter dem November-Maximum von 60.000 Franken. Und nun scharf runter oder neues Hochschiessen?
Zentralbanken, Regierungen und viele Banker machen Sperrfeuer gegen die Krypto-Währung. Ihr Wert werde durch Spekulation getrieben, sei nicht fundiert, das berge Gefahren, es könnte der völlige Wertverlust eintreten, schrieben jüngst EZB-Vertreter Klaus Masuch und der frühere EZB-Chefökonom Othmar Issing in der FAZ. EZB-Chefin Christine Lagarde weibelt für Krypto-Regulierung, Bitcoin bedrohe die Stabilität.
Es ist völlig anders! So tönt es aus Leipzig, und zwar von einer seriösen Stimme. Der Ökonomieprofessor und Währungsexperte Gunther Schnabl schreibt auf Mises.org: «Bitcoin ist nicht gefährlicher als der Euro.» Er zerpflückt die Argumente des Staatswährungsanhänger, eins nach dem andern.
Bitcon habe keinen inneren Wert? Der Euro auch nicht, höchstens den Brennwert seiner Noten und den Schmelzwert der Münzen. Moment, da ist doch Wirtschafts-Substanz hinter dem Euro. Weich, kontert Schnabl, die EZB kauft so viele faule Staatspapiere auf, und die Geldflut führt zu so unsinnigen Investitionen, dass aus Firmen Zombies werden.
Kurz: Beide Währungen sind so viel wert wie das Vertrauen, das sie bei den Leuten geniessen. Wichtiger Gesichtspunkt: Wie knapp ist das Angebot? Die Bitcoin-Menge ist auf 21 Millionen Stück begrenzt, die Euro-Geldmenge ist unbegrenzt, der Staatsmoloch EZB kann bis ins Unendliche drucken.
Der Bitcoin-Euro-Kurs kann eben etwas mit Vertrauen zu tun haben.
Bitcoin bringt Instabilität, Kollapsgefahr! Rufen Lagarde und Anhänger. Schnabl: Bitcoin werden im Prinzip dezentral geschaffen und gehalten, und so sind auch die Risiken verteilt. Die EZB dagegen schafft Risiken für ein ganzes umfassendes Finanzsystem, indem sie durch Geldschwemme die Zinsen und damit die Risikoprämien kollektiv verfälscht, durch Null- und Negativzinsen den Banken das Geschäft kaputt macht – und mit Projekten von elektronischem Zentralbankgeld will sie jetzt auch noch die privaten Sparer in den Abgrund locken.
Halt, noch was: Bitcoin wird kriminell benutzt! Das sagen vor allem die, die nicht wissen, dass die Blockchain-basierten Transaktionen nachverfolgbar sind – transparenter als die Geldflüsse aus EU-Töpfen an zwielichtige Organisationen.
Und schliesslich auf das Argument, die Bitcoin-Schöpfung sei energiefressend, also ein Klimaproblem, der Konter: Kein Vergleich mit dem, was durch Nullzinsen und sinnlose Investitionen an Ressourcen verschwendet und vernichtet wird! Und das Verrückte: Es geht so weiter.
Beide taugen nichts (mehr). Nivellierung nach unten und alles schön reden scheint das neue "Leitmotiv" für immer mehr Firmen und Menschen zu werden. Jedes Fass hat ein Boden. Wir rasen mit Lichtgeschwindigkeit darauf zu.
Interessante Gedanke. Merci.
Dekadenz und Perversion der Werte steuern auf den Systemkollaps zu. Dann werden beide "Nullwert" Vertreter auf ihren inneren Wert zurückkehren und sich in Null und Nichts auflösen.