SPD-Chefin Saskia Esken lehnt Zurückweisungen von Asylbewerbern an deutschen Grenzen ohne Zustimmung der Nachbarländer ab. «Das halte ich für brandgefährlich und werde auch ganz klar dagegenhalten», sagte sie im Deutschlandfunk.

Union und SPD hatten vereinbart, Asylsuchende künftig «in Abstimmung mit unseren europäischen Nachbarn» zurückzuweisen. Unions-Fraktionsvize Jens Spahn erklärte jedoch, dass «Abstimmung» keine Zustimmung erfordere und ein Vorgehen auch gegen den Willen der Nachbarstaaten möglich sei.

Esken widersprach: «Wir haben was anderes vereinbart, und dabei bleiben wir auch.» Sie betonte, dass eine engere europäische Zusammenarbeit notwendig sei und sprach sich gegen ein einseitiges Vorgehen aus.

Österreich lehnte die Pläne zuvor ab. Das Innenministerium in Wien teilte mit, man werde unionsrechtswidrige Einreiseverweigerungen nicht akzeptieren.