Bundesrätin Karin Keller-Sutter (FDP), die Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes, ging in den vergangenen Tagen auf «Kneipentour». Sie hat am 1. Juni den Landgasthof Ochsen in Münsingen besucht, um sich über die Integration der Ukrainerinnen und Ukrainer in den Arbeitsmarkt selber ein Bild zu machen. Der Ochsen beschäftigt nämlich als Köchin eine Kriegsvertriebene.
Was für ein Bild kann man sich eigentlich machen, wenn man mit der Presse im Gefolge in einer Landbeiz aufkreuzt, wo eine Ukrainerin arbeitet? Dass die Integration der Kriegsvertriebenen in den Arbeitsmarkt klappt?
Die offiziellen Zahlen beweisen das Gegenteil. Demnach haben derzeit bloss 1000 der über 30.000 Flüchtlinge im arbeitsfähigen Alter einen Job. Das hat Keller-Sutters Departement vor ihrer Tour in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Wahrscheinlich hat auch die Justizministerin gemerkt, dass man mit dieser tiefen Zahl keine grosse Erfolgsgeschichte konstruieren kann, und sie tat dann das, was Magistraten gerne tun, wenn sie die Realität zu verschleiern suchen. Sie griff zum Konjunktiv.
So verkündete Keller-Sutter im Ochsen laut NZZ, dass die effektive Zahl arbeitender Ukraine-Flüchtlinge doppelt so hoch sein dürfte. Der Unterschied zur Pressemeldung sei darauf zurückzuführen, dass die Statistiken des Bundes jenen der Kantone hinterherhinkten.
Genauso gut könnte man sagen: Es leben bereits 100.000 und nicht bloss 50.000 Ukraine-Flüchtlingen in der Schweiz, dies, weil das Staatssekretariat für Migration mit der Registrierung nicht nachkommt und sich noch nicht alle angemeldet haben.
Keller-Suters Politik ist an Widersprüchlichkeit nicht mehr zu überbieten. Gegenüber den Einheimischen will sie alles verbieten, was schon an Besessenheit grenzt. Gleichzeitig lässt sie eine unbegrenzte Zahl von Ukrainern ins Land.
Styling ist wichtiger als working.
Ob nun jede fünfzehnte oder jede dreissigste Ukrainerin im Arbeitsprozess integriert ist, macht eigentlich keinen Unterschied. Die Bilanz des Schutzstatus S ist verheerend, denn 95% plusminus etwas sind bisher nicht im Arbeitsmarkt angekommen und das obwohl alle behaupten, dass wir einen wahnsinnigen Fachkräftemangel hätten, der im Inland nicht, sondern nur über Immigration abgebaut werden könne. Der Schutzstatus S ist wieder eine unglaublich teure, falsche, unwirksame Massnahme mehr aus Bern!