Wie bei vielen Trends lässt sich nicht eruieren, wer ihn erfunden hat. Es muss irgendwann in den frühen 1960er Jahren gewesen sein. Damals entstand der Jetset.
Gemeint war damit eine Klasse von Reichen und Superreichen, die es sich leisten konnten, für ein Wochenende mal kurz an die Côte d’Azur, nach Rio, Tokio oder New York zu jetten.
Jetset war ein Lebensgefühl. Es hatte mit Snobismus, Verschwendung, Sorglosigkeit und, ganz wichtig, mit Exklusivität zu tun. Das Motto: Geld spielt keine Rolle, man kann es sich leisten.
In den 1970er Jahren verlor die Fliegerei zusehends an Exklusivität. Damit verschwand auch der Jetset. Aber nur als Begriff. Die Reichen und Superreichen zogen sich in die Business-Class zurück, wo völlig überrissene Preise dafür garantierten, dass man unter sich blieb. Man kann es sich leisten.
Nur eines hat sich geändert: Sorglosigkeit ist out, ein absolutes No-Go. Der moderne Jetset gibt sich verantwortungsbewusst wie keine andere Klasse: für das Klima, für Orang-Utan-Babys, für Flüchtlinge, für Solarpanele und Windmühlen, genderaffin gegen Rassismus, das volle Programm.
Wokeness ist das Markenzeichen des neuen Jetsets. Natürlich verzichtet man auf nichts. Man kompensiert. Mit Zertifikaten gegen den Klimawandel, mit Zertifikaten für Fairtrade und Bio. Und wer nicht covid-zertifiziert und zertifiziert maskiert ist, kommt sowieso auf keinen Flieger.
Corona hat die Fliegerei dezimiert. Explodierende Treibstoffpreise werden bald dafür sorgen, dass das Fliegen wieder exklusiv wird.
Den Jetset freut es. Man ist wieder unter sich. Man kann es sich leisten.
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Sollen Jetsetter ihr Geld nicht verprasse? Wer in St.Moritz, wie übrigen Orten auch, genauer hinschaut (rund um See), sieht auch weniger Begüterte, die Erstere bedienen, die sich allerhand und unmögliches leisten und nicht auf Preise schauen müssen. Und klar arbeiten dort viele für 1Apel&1Ei, damit sich die Leute amüsieren können.
Doch was würden all jene machen, fielen diese Herrschaften weg?
So bleibt den Normalos Grossteil aufgesetzter Correctness und Heuchelei verborgen. Pardon unter sich.
Hausi Leutenegger, EINER, der sich sein ganzes Leben einen Teufel darum schert, was die irren Windfahnen-Politiker aufführen. Er lässt sich geniesserisch im exklusiven Benziner-Mercedes herumchauffieren und freut sich als alter weisser Mann, im oder ausserhalb des Jetsets.
Was will uns dieser Artikel sagen? Das der wahre Jet-Set seine Exklusivität aus einer Gedankenlosigkeit bezieht, die er sich "exklusiv" leisten kann und muss, um als solcher gelten zu dürfen?
In jeder Krise werden die schon Reichen immer reicher und die schon Armen nur ärmer. Nur ihr Gutmenschentum zur Schau stellende Politiker, jeder Krise für ihre Zwecke ausnutzende Ideologen und in Luftschlössern lebende Traumwandler trommeln nach pauschalen Sanktionen gegen andere Länder, wo es die Gezielten nur am Rande trifft und sie ausweichen können, während die unbeteiligte Bevölkerung alternativlos hart getroffen wird. Wie immer im Krieg.
Die Herrschaften dürfen gerne unter sich bleiben und für alles überrissene Preise bezahlen, dann können wir noch ein vernünftiges normales leben zu normalen Preisen führen.