Es war während der Beratung von zwei Vorstössen, wo es um den besseren Einbezug des Parlamentes bei künftigen Pandemien oder bei der Anordnung einer ausserordentlichen Lage ging.

Zuerst gab der Gesundheitsminister in seiner gewohnten souveränen Art Erklärungen ab, wieso man die beiden Vorstösse ablehnen sollte. Aber irgendwann platzte ihm offensichtlich der Kragen. Berset verschränkte die Arme vor der Brust, als wolle er sich vorsorglich vor Retourkutschen schützen, und zog dann vom Leder.

Es sei für den Bundesrat keine einfache Situation und auch nicht sehr angenehm gewesen, als das Parlament im schlimmsten Moment der Corona-Krise seine Arbeit eingestellt habe. Der Bundesrat habe einen grossen Aufwand betrieben, um das Parlament, welches die Frühlingssession 2020 abgebrochen habe, irgendwie doch noch einzubeziehen. Dem Bundesrat nun Vorwürfe zu machen, sei deshalb falsch. Zumal auch die Initiative für eine Sondersession im Mai 2020 von der Landesregierung ausgegangen sei.

Natürlich hat Berset nicht ganz unrecht mit seiner Kritik. Aber nach allem, was er und sein Departement während der Pandemie an Pannen und Pleiten konstruiert haben, ist er wahrscheinlich die letzte Person, die dem Parlament die Leviten lesen sollte.