Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute zum neuen Jahr, viel Glück, Gesundheit und fundierte Zuversicht. Für Letzteres sind wir bei der Weltwoche gerne auch zuständig.

Ich habe mir für das kommende Jahr folgenden Grundsatz zu Herzen genommen: Friedliche Koexistenz. Das bedeutet: Leben und leben lassen. Die Angelsachsen nennen es agree to disagree, wir erklären uns gegenseitig einverstanden, nicht miteinander einverstanden zu sein.

Friedliche Koexistenz ist das Gegenteil der Woke- und Cancel-Culture, diesen spätjakobinischen Verirrungen eines theologiebefreiten Moralismus, der andere Meinungen auf den Index setzt, verbietet.

Friedliche Koexistenz bedeutet, dass man wieder miteinander diskutiert, das Gespräch sucht, den anderen mit seiner anderen Meinung ernst nimmt, indem man ihm beherzt widerspricht. Friedliche Koexistenz ist nicht vorgekauter Konsenszwang und Meinungseinfalt, nicht das Joe-Biden-Modell der Pseudoharmonie, die auf Ausschluss und Verketzerung Andersdenkender beruht.

Friedliche Koexistenz ist das organische Herzgewebe der lebendigen Demokratie, der Terminus technicus für das, was die Schweiz seit Jahrhunderten zu sein bestrebt ist.

Friedliche Koexistenz bedeutet schliesslich, dass alle bei der Weltwoche auf das Allerherzlichste willkommen sind, egal ob links oder rechts, dick oder dünn, gläubig oder antireligiös. Herkunft, Haarfarbe und Gesinnung spielen keine Rolle, auch Verschwörungstheoretiker und Antiverschwörungstheoretiker sind von Herzen willkommen auf unseren Seiten.

Friedliche Koexistenz ist das Gebot der Stunde.