Der vor mehr als 30 Jahren per Fatwa zum Tode verurteilte Schriftsteller Salman Rushdie ist bei einem Auftritt im US-Bundesstaat New York angegriffen und am Hals verletzt worden. Ein Mann sei in der Veranstaltungshalle im Ort Chautauqua am Vormittag "auf die Bühne gerannt" und habe Rushdie und einen Interviewer angegriffen, teilte die New Yorker Polizei am Freitag mit. Der 75-jährige Schriftsteller sei mit einem Hubschrauber in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht worden. "Über seinen Zustand ist nichts bekannt." Der Interviewer habe eine Kopfverletzung.

Nach Angaben der New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul hat das Eingreifen eines Polizisten dem Autor Salman Rushdie nach einem Angriff das Leben gerettet. "Und ich möchte die Staatspolizei loben, es war ein staatlicher Polizist, der aufstand und sein (Rushdies) Leben rettete, ihn beschützte", sagte Hochul am Freitag in der Stadt Buffalo. Rushdie sei am Leben und bekomme in einem örtlichen Krankenhaus die Hilfe, die er benötige.

Wegen Rushdies Werks "Die satanischen Verse" ("Satanic Verses") aus dem Jahr 1988 hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini eine Fatwa veröffentlicht, die zur Tötung des Autors aufforderte. Einige Muslime fühlten sich durch das Werk in ihrem religiösen Empfinden verletzt.

Der Täter sei nach dem Angriff am Freitag noch in der Halle festgenommen worden, hiess es von der Polizei. Die "New York Times" zitierte eine Zeugin: "Es gab nur einen Angreifer. Er war schwarz gekleidet. Er hatte ein loses schwarzes Kleidungsstück an. Er rannte blitzschnell auf ihn zu." Ein Reporter der US-Nachrichtenagentur Associated Press berichtete, der Angreifer habe 10 bis 15 mal auf Rushdie eingeschlagen oder gestochen.

Genauso wie zu Rushdies Gesundheitszustand gab es zunächst auch keine Details zu den Hintergründen der Tat. Ob diese im Zusammenhang mit der jahrzehntealten Fatwa steht, blieb zunächst offen.

Das islamische Rechtsgutachten des Ajatollahs rief damals nicht nur zur Tötung Rushdies auf, sondern auch all derer, die an der Verbreitung des Buches beteiligt waren. Ein japanischer Übersetzer wurde später tatsächlich getötet. Rushdie musste untertauchen, erhielt Polizeischutz. Nach Angaben seines Verlags aus dem vergangenen Jahr hätte die Fatwa für Rushdie inzwischen aber längst keine Bedeutung mehr. Er sei nicht mehr eingeschränkt in seiner Bewegungsfreiheit und brauche auch keine Bodyguards mehr. Die Jahre des Versteckens gingen jedoch nicht spurlos an ihm vorüber. Er verarbeitete diese Zeit in der nach seinem Aliasnamen benannten Autobiografie "Joseph Anton" aus dem Jahr 2012.

Quelle: SDA

Die 3 Top-Kommentare zu "Der Autor Salman Rushdie ist auf einer Bühne im US-Bundesstaat New York angegriffen und mit einem Messer am Hals verletzt worden – ein Polizist rettete sein Leben. Auch sein Interviewer wurde angegriffen"
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    Religion des Friedens.

  • Maclas

    Musste ja mal passieren, der ist jetzt schon über 30 Jahre auf der Pendenzenliste Teherans seit Khomeini diese Fatwa ausgesprochen hat. Dann wünschen wir Sir Ahmed Salman Rushdie gute Besserung.

  • snoopisch

    Schumer ist ein Heuchler: Als Demokrat schwafelt er von Rede- und Gedankenfreiheit, verhindert diese jedoch im eigenen Land, wenn diese nicht auf seiner Parteilinie liegt. Unappetitlich!