Es gab schon schlechtere Nachrichten. Lothar Wieler, der Präsident des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI), verlässt sein Amt per April. Der 61-Jährige geht ohne jedes Vorzeichen.

Freiwillig, wie er betont.

Wieler und sein RKI lieferten mit ihren Ratschlägen an die Regierung die Grundlage für die harten Massnahmen gegen das Coronavirus in Deutschland.

Sie taten aber mehr als das: Wie geleakte E-Mails zeigten, welche die Welt am Sonntag enthüllte, half das RKI der Bundesregierung systematisch bei der Verbreitung von Angst und Schrecken.

Das Institut lieferte der Politik Szenarien und geeignete Marketingbegriffe dafür, beispielsweise Kinder einzuschüchtern. Ihnen sollte eingeredet werden, am möglichen Tod enger Verwandter schuld zu sein, wenn sie die Massnahmen nicht einhalten.

Oft an der Seite von Gesundheitsminister Karl Lauterbach trat Lothar Wieler immer wieder vor die Medien und beschwor die Gefahr. Er war auch offen für Ideen wie die Abriegelung von «Risikogebieten». China lässt grüssen.

Aus der Politik kam immer wieder Kritik an Wielers Arbeit. Der Veterinär, so der Tenor, habe rund um Corona ein Datenchaos zugelassen. Und einmal eingeführte Massnahmen seien beim RKI nicht auf ihre Wirksamkeit überprüft und gegebenenfalls aufgehoben worden.

«Die Unabhängigkeit der Forschung muss auch zukünftig akzeptiert werden, denn sie ist unabdingbar, damit das RKI seine Aufgaben erfüllen kann»: So liess sich Lothar Wieler als Schlusswort zu seiner Arbeit zitieren.

Wie sich diese Forderung mit seiner engen Zusammenarbeit mit der Politik zur Erreichung von deren Zielen vereinen liess, weiss nur er.

Die 3 Top-Kommentare zu "Der Chef des Robert-Koch-Instituts geht. Seine Truppe bereitete den Boden für die Corona-Massnahmen in Deutschland. Oft mit fragwürdigen Methoden"
  • bmiller

    "Einer der maßgeblichen Architekten der verheerenden Corona-Politik verlässt das sinkende Schiff. " schreibt Felix Perrefort auf achgut. Den Spruch von Wieler: "„Diese Regeln werden wir noch monatelang einhalten müssen. Diese müssen der Standard sein. Die dürfen überhaupt nie hinterfragt werden. Abstandhalten, Händehygiene, und dort, wo wir Abstand nicht halten können, zusätzlich Alltagsmasken oder Mund-Nasenschutz tragen und das gilt für drinnen und draußen. usw." vergessen wir nicht.

  • clemens

    Er hat die Hosen gestrichen voll, aber wir werden ihn nicht vergessen.

  • klara fall

    Ein deutscher Tierarzt verlässt das RKI und sucht sich ein neues Betätigungsfeld. RKI aus Wiki: "Die Aufgaben umfassen sowohl die Beobachtung des Auftretens von Krankheiten und relevanter Gesundheitsgefahren in der Bevölkerung als auch das Ableiten und wissenschaftliche Begründen der erforderlichen Maßnahmen zum wirkungsvollen Schutz der Gesundheit der Bevölkerung. " - Was hat ein Tierarzt dort zu suchen????