Sie war der aufsteigende Stern der US-Demokraten. Eine Surferin mit strahlendem Lächeln aus Hawaii. Vegan und Hindu. Und Kriegsveteranin.

Unter Medien-Fanfaren hielt Tulsi Gabbard eine flammende Rede an dem Nationalkonvent der Demokraten 2012. Sie wurde Vizevorsitzende des Democratic National Committee. Ihre Geschichte sei «wie geschrieben für Hollywood» und sollte verfilmt werden «mit Natalie Portman in der Hauptrolle», verkündeten Cheerleader auf dem TV-Sender MSNBC.

Der Film wurde nie gedreht. Und das politische Drehbuch hat kein Happy End. Letzte Woche trat der einstige Darling der Demokraten aus der Partei aus. Via Twitter erklärte Gabbard, 41:

«Ich kann nicht länger in der heutigen Demokratischen Partei bleiben, die unter der vollständigen Kontrolle einer elitären Clique von Kriegstreibern steht, die von feiger wokeness getrieben sind, die uns spalten, indem sie jedes Thema durch die Brille des Rassismust betrachten und anti-weissen Rassismus schüren.»

Gestern setzte Gabbard noch einen drauf:

«Die Demokratische Partei, der ich beigetreten bin – die Partei von JFK und Martin Luther King, die für Meinungsfreiheit und bürgerliche Freiheiten gekämpft hat – diese Partei gibt es nicht mehr.»

Mit anderen Worten: Nicht Gabbard hat die Partei verlassen. Die Partei hat sich von traditionellen Demokraten wie Gabbard verabschiedet.

Es ist eine Partei, für die Gabbard noch vor zwei Jahren Präsidentin werden wollte. Ein Kernpunkt in ihrem Programm damals: «Als Präsidentin werde ich diese Regime-Change-Kriege stoppen.»

Gabbard schaffte es nicht in die Endrunde. Schliesslich gab sie ihre Stimme Joe Biden.

Doch was Biden als Präsident getan hat, gab Gabbard den Rest.

«Die Demokraten von heute glauben an offene Grenzen und setzen den nationalen Sicherheitsstaat als Waffe ein, um gegen politische Gegner vorzugehen. Vor allem aber treiben uns die Demokraten von heute immer näher an einen Atomkrieg heran», sagte Gabbard, die im Irak und in Kuwait Dienst tat und zuletzt in den Majors-Rang aufstieg.

Mit ihrer Anti-Kriegs-Stimme hat sie sich nicht nur von der Demokratischen Partei entfremdet. Sie steht damit auch bei den Republikanern vor verschlossenen Türen.

Eine überwältigende Mehrheit der Kongress-Abgeordneten beider Parteien steht hinter Bidens Russland-Politik.

Bis auf weiteres politisiert Gabbard parteilos. Und verschafft ihrer Stimme mit einer Podcast-Reihe auf Youtube namens «The Tulsi Gabbard Show» Gehör.

 

Die 3 Top-Kommentare zu "Der einstige Darling der Demokraten hat fertig – Tulsi Gabbard kehrt Biden und der «Clique von Kriegstreibern» den Rücken"
  • Liszt

    Traurig, wenn man eine Frau lobt, weil sie noch etwas Verstand hat und das ausspricht, was jeder normal veranlagte Mensch in sich trägt. Die Normalen werden zum Wunder ob all der anormalen perversen Politganoven.

  • Proxima Centauri

    Tulsi Gabbard's neuliche Analyse des 'Military Industrial' Komplexes ist 'spot-on'. Übrigens ist sie bei letzterem in Ungnade gefallen, als sie als Kongressabgeordnete '17 nach Syrien reiste und sich mit Bashar al-Assad getroffen hat. Hillary Clinton bezeichnete sie sofort als "Russian/Assad Apologist" und sie wurde direkt vom "Rising Star" zur "gecancelten" Person relegiert. (Selbstverständlich ist es etwas ganz anderes wenn Nancy Pelosi in exakt umgekehrter Mission nach Taiwan reist).

  • Mad Maxl

    Nicht nur Tulsi Gabbard, immer mehr US Bürger kehren Biden & Co den Rücken zu. Viele fragen sich warum er den Krieg in Europa / Ukraine angezettelt hat und immer mehr bekommen mit das sich der unnötige Krieg zu einem Weltkrieg ausweiten kann.