Werden wir jetzt alle Italiener?

Dieses lebenslustige Volk jenseits der Alpen hatte früher nie ein Problem damit, dass seine Währung ständig nur ein bisschen mehr wert war als nichts, und lachte, wenn sich den deutschen Besuchern wegen des vielen Kopfzerbrechens beim Umrechnen die Stirn in Falten legte.

Und jetzt haben wir selbst so eine Währung. Euro heisst sie.

Sie verliert ständig an Wert, weil andere Länder die Zinsen erhöhen.

Die Europäische Zentralbank dagegen muss sich alle möglichen Strategien ausdenken, um das zu umgehen, weil Länder wie eben Italien sonst gar keine Chancen mehr haben, ihre Schulden zu bedienen.

Wir haben es also tatsächlich mit einer Italienisierung des Euro zu tun, und keiner weiss, wie das endet.

Bevor es endet, lässt sich aber noch einiges tun.

Bei Lichte betrachtet gibt es vier Möglichkeiten.

Nummer eins: Wir werden gemütsmässig zum Italiener und freuen uns, dass unsere Exporte steigen, weil unsere Waren im Ausland günstig sind.

Zweitens: Wir geben unser Geld erschöpfend aus, das ist aber eine endliche Strategie.

Drittens, und jetzt wird es interessant: Wir wechseln die Perspektive und legen unsere hart verdienten Euro in Gold oder stabilen Währungen ausserhalb des Euro-Raums an – Profis wählen derzeit diese Möglichkeit.

Es geht aber auch viertens: Warten, bis der Euro nicht mehr kann. Alles, was dann in Deutschland kommt, wird eine so harte Währung sein, dass uns Hören und Sehen vergeht.