Die Oberwalliser Bundesrätin Viola Amherd (Die Mitte) schreckt vor nichts zurück.

In einem Interview mit der NZZ preist sie den von ihr gewünschten US-Kampfjet als Teil des künftigen Teamworks zwischen der Schweiz und der Militär- und Kriegsallianz Nato.

So stellt die Zeitung Amherd folgende Frage: Könnten Sie sich vorstellen, dass die Schweiz etwa in der Luft mehr Verantwortung für die Sicherheit im ganzen Alpenraum übernehmen könnte?

Worauf die Verteidigungsministerin zur Antwort gibt: «Gerade im Luftraum gibt es eine starke Zusammenarbeit mit den Nachbarländern. Wenn wir die neuen Kampfflugzeuge nun beschaffen können, stärken wir unseren Beitrag zusätzlich.»

Natürlich schiebt sie sofort auch den Satz nach, das Neutralitätsrecht verbiete es jedoch, Aufgaben anderer Staaten zu übernehmen. Aber dies ist bloss für die Galerie.

Die Wirklichkeit sieht anders aus: Der F-35 ist inzwischen europäischer Standard.

Finnland, Norwegen, Dänemark und Grossbritannien haben den gleichen Flugzeugtyp beschafft.

Mit dem Kauf des amerikanischen Kampfjets reiht sich die Schweiz nun nahtlos in die Reihen dieser Nato-Staaten ein. Wir sind jetzt gewissermassen Nato-tauglich.

Wie lange wird es wohl gehen, bis man einen Dreh findet, das Neutralitätsrecht auch hier so zurechtzubiegen, um mit diesen Staaten ganz offiziell über Europa luftpolizeiliche Patrouillen zu fliegen?

Der F-35 ist für Verteidigungsministerin Viola Amherd der Hebel dafür, sich auf Schleichpfaden unverdächtig der Nato anzudienen.

Er ist eine Art Trojanisches Pferd.