«Fussball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen während 90 Minuten dem Ball hinterher – und am Schluss gewinnen immer die Deutschen.» Der Spruch der englischen Fussballlegende Gary Lineker geniesst Kultstatus.

In der Schweiz könnte der Fussball aber bald nicht mehr ein so einfaches Spiel sein – ohne dass Deutschland dafür eine Verantwortung tragen würde. Die Swiss Football League schraubt am Modus und will den Schweizer Klubfussball ab 2023/2024 auf eine neue Wahrnehmungsstufe befördern – und erheblich verkomplizieren. Geplant ist die Aufstockung der Super League von 10 auf 12 Teams.

Weil dies aber einem Format entspricht, in dem nicht (wie bisher) vier Vollrunden ausgetragen werden können, sind diverse Kunstgriffe nötig.

Die vorgesehenen Neuerungen in Kurzform: Zuerst absolvieren die Klubs eine Qualifikation mit Hin- und Rückspiel. Nach 22 Runden wird die Tabelle geteilt. Dann tragen die Teams in ihren jeweiligen Tabellenhälften erneut eine Hin- und Rückrunde aus.

Und dann kommt es (wie im Eishockey) zu Playoffs. Die beiden bestklassierten Teams machen den Meister unter sich aus.

Die Mannschaften auf den Rängen 3 bis 8 kämpfen um die weiteren Europacup-Plätze.

Immerhin etwas bleibt leicht verständlich: Der Letzte steigt direkt in die Challenge League ab, der Vorletzte muss in die Barrage.

Wer sich jetzt verwundert die Augen reibt, sei beruhigt. Noch ist der neue Modus nicht in Stein gemeisselt. Noch braucht es eine Mehrheit im Verbandsrat. Und dort würde man gut daran tun, sofort Gary Lineker zu kontaktieren. Der Engländer könnte in Erinnerung rufen, dass Fussball eigentlich ein einfaches Spiel sein müsste – eigentlich.