«The Bird is freed», twitterte Elon Musk. Befreit vom Milliardär und Tesla-Gründer. Für 44 Milliarden Dollar hat Musk den Coup gelandet und die wichtigste politische Social-Media-Plattform übernommen.

Kurz vor der Übernahme setzte Musk einen Clip auf Twitter ab: Er zeigt den Tech-Zampano, wie er mit einem weissen Spülbecken (Englisch: sink) durch die Empfangshalle des Twitter-Zentrale in San Francisco marschiert. Darüber der Kommentar: «Entering Twitter HQ – let that sink in» – Einzug im Twitter-Hauptquartier – lasst das auf euch einwirken.

Andere interpretierten den Clip als symbolischen Akt, er werde die bisherige Führungsriege versenken und den Twitter-Stall ausspülen. Gleich nach der Übernahme liess Musk mehrere ehemalige Führungsfiguren aus dem Firmengebäude eskortieren.

Unter dem langjährigen Twitter-CEO Jack Dorsey war Twitter zu einer politisierten Plattform geworden. Er liess Zensur walten, die vornehmlich gegen unliebsame Personen aus dem rechten Lager zielte. Oder er liess Recherchen von konservativen Medien unterdrücken.

Prominentestes Beispiel: Die Recherche über Hunter Bidens Laptop, mit der die New York Post kurz vor der Präsidentenwahl 2020 an die Öffentlichkeit trat.

Namhafte Geheimdienstler suggerierten, der «Laptop from Hell» müsse ein russisches Machwerk sein. Falschanzeige. Das Material auf dem Laptop erwies sich als echt. Es besteht der dringende Verdacht: Die Recherche wurde unterdrückt, um die Wahl von Joe Biden zu sichern.

Politisch motivierte Maulkörbe soll es künftig nicht mehr geben, gelobt Neo-CEO Musk. Twitter-Nutzer, die auf Lebenszeit von der Plattform verbannt wurden, sollen wieder zugelassen werden.

So auch das prominenteste Twitter-Opfer: Donald J. Trump. Nach seinem Rauswurf gründete Trump sein eigenes Sprachrohr. Doch «Truth Social» hat nie abgehoben.

Bald hat Trump also sein Lieblings-Tool @realDonaldTrump zurück, das er geradezu manisch bediente – und das hohe Einschaltquoten generierte.

Wiederum ist der Zeitpunkt interessant. Die «Befreiung» von Twitter erfolgt zwölf Tage vor den Midterm-Wahlen. Trump unterstützt fast 200 Kandidaten in 39 Bundesstaaten. Ihr Abschneiden entscheidet mit über die politische Zukunft des Ex-Präsidenten.

Da kann ein bisschen Twitter-Tornado nicht schaden, wird sich Trump sagen – und seinen Daumen wohl bald zum Glühen bringen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Der Vogel ist frei: Elon Musk übernimmt Twitter und gibt Trump sein Sprachrohr zurück – kurz vor der US-Zwischenwahl"
  • das dritte auge

    E n d l i c h geht es der "woken Seuche" so richtig an den Kragen! Ein Befreiungsakt für die Meinungsfreiheit.😊👍👏🏻

  • Oliver

    Ein weiteres, wichtiges Puzzleteil zurück zur Meinungsfreiheit und Demokratie! DANKE WELTWOCHE, Danke Elon Musk!!

  • Frank Z. Marg

    Wir werden sehen, ob sich die Rede-Gegenrede wieder etabliert. Falls ja, dann geht es den linken Memen ziemlich an den Kragen. Vor allem was die Klimalügner betrifft, die ständig Apokalypse schreien, obwohl die Klimadaten das einfach nicht hergeben...