In Westeuropa kam man Ende des Zweiten Weltkriegs zum Schluss, dass es nie mehr Krieg geben werde. Als vor allem die USA dennoch ihre Interessen in Dutzenden von Interventionen militärisch durchsetzten und dabei Millionen von Zivilisten ihr Leben lassen mussten, fanden das die einen gut und die anderen weniger – viel mehr war nicht zu spüren. Im Falle von Vietnam kam es zwar zu grossen Demonstrationen, jedoch ohne wirtschaftliche oder gravierende aussenpolitische Folgen für die USA.
Präsident Putin, der die Nato-Osterweiterung als Wortbruch der vom Westen anlässlich der deutschen Wiedervereinigung abgegebenen Zusagen bezeichnet und dies spätestens in München 2007 anlässlich der Sicherheitskonferenz in klaren Worten aussprach, kam nun fünfzehn Jahre später zum Schluss, dass der Westen die Sicherheitsbedürfnisse Russlands nicht ernst nimmt.
Putin schritt militärisch ein, nachdem er alle diplomatischen Bemühungen erschöpft gesehen hatte. Aus seiner Sicht stellen die USA, die Nato und eine daran angedockte Staatsmarionette 450 Kilometer von Moskau entfernt eine existenzielle Bedrohung für Russland dar. Ob diese Entscheidung richtig oder falsch war, wird die Geschichte zeigen.
Abgesehen vom Schoggi-Heidi-Image steht die Schweiz in den Augen der ganzen Welt für wichtige Charaktereigenschaften, die unser kleines Land nicht nur berühmt, beliebt und reich gemacht haben, sondern uns davor bewahrt haben, in den Fleischwolf zweier Weltkriege hineingezogen zu werden: Zuverlässigkeit und Rechtssicherheit auf dem Fundament der Neutralität, welche nicht nur in unserer Verfassung verankert ist, sondern auch in unserer Mentalität. Das gehört seit ein paar Wochen der Vergangenheit an.
Der Westen – dazu zähle ich für die folgenden Gedanken die USA, Westeuropa, Japan und Australien – scheint die Meinung zu vertreten, die Welt zu sein. Diese Gruppe von Ländern bringt jedoch lediglich eine Zahl von gut einer Milliarde Einwohner auf die Waage. Eine Zahl, die gegenüber dem Rest der Welt mit seinen 7 Milliarden Menschen verblasst. Auch wirtschaftlich und rohstoffmässig scheint der Westen die Verhältnismässigkeiten und Kräfte nicht zu erkennen. Letztlich ist der Westen dermassen pleite, dass es etwas peinlich wirken kann, in dieser Situation zum Hasardeur zu werden.
Die von den im Westen erstaunlich gleichgerichteten Medien entfachte Empörung und Russophobie könnte bei näherem Hinsehen zum Schluss verleiten, dass es sich bei dieser Auseinandersetzung um nichts anderes handelt als um einen wohlvorbereiteten amerikanischen Angriff auf Russland: die USA, verbündet mit einem Haufen naiver Mitläufer.
In alter Manier wurde destabilisiert, verunsichert und letztlich mit dem Amerikanisch-Ukrainischen Vertrag (US-Ukraine Charter on Strategic Partnership) vom 10. November 2021 der letzte Nagel in den Sarg des Friedens getrieben. Das Ziel der Amerikaner ist es, dem militärisch nicht zu erobernden Riesenreich einen fatalen Schlag zu versetzen, der Russland für Jahrzehnte destabilisieren oder wenigsten so weit schwächen soll, dass China keinen starken Partner mehr hat. Dann können sich die USA China zuwenden – divide et impera.
Die Amerikaner, die ihre Interessen regelmässig mit Waffengewalt wahren, haben es fertiggebracht, Westeuropa davon zu überzeugen, dass es nur den USA vorbehalten ist, militärisch tätig zu sein, und somit Russland durch sein jetziges militärisches Eingreifen automatisch zum Kriegsverbrecher wird. Die amerikanische Fähigkeit, mit diesem Marketing durchzukommen, verdient Anerkennung. Es waren ja vor knapp 250 Jahren ein Haufen frömmelnder Sklavenhalter, die in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung niederschrieben, alle Menschen seien gleich.
Dass die Rechnung dieser westlichen Empörungsallianz gegen Russland nicht aufzugehen scheint, lässt sich bereits erahnen. China macht bei diesem Spielchen nicht mit, sehr zur Betrübnis der USA, die als Folge der chinesischen Absage in alter Manier neue Sanktionen gegen Peking erlassen haben, wieder einmal mit der Begründung des Uigurenproblems, da sich nicht einmal die USA getrauen, China offiziell wegen fehlenden Kadavergehorsams zu bestrafen.
Indien, der im Westen oft vergessene andere Riese im Osten, hat diese Woche nicht nur eine britische Delegation, die Zwecks Druckausübung nach Delhi reisen wollte, ausgeladen, sondern Russlands Aussenminister Lawrow auf Anfang April eingeladen.
Pakistan, ein weiteres aus westlicher Optik unbedeutendes Land, dessen Premier letzte Woche Präsident Putin besuchte, steht zu Russland. Der grosse Rest von Asien sieht sich nicht einmal veranlasst, sich gross zu diesem Thema zu äussern, da die Haltung dieser Ländergruppe gegenüber Russland klar zu sein scheint. Diese These wird jedenfalls mit einem Blick in die Presse dieser Länder bestätigt – kein Russland-Bashing weit und breit.
Dieser Rest der Welt bezeichnet Russland übrigens nicht als Freund. Ein solcher Wortgebrauch ist eine naive und unehrliche Mode des Westens: Kluge Aussenpoliker und Diplomaten sehen sich verpflichtet, die Interessen ihrer jeweiligen Heimatstaaten zu vertreten. Freundschaften, Feindschaften, Empörung, Verehrung und Verachtung sind grosse Hindernisse bei der Ausübung dieser Pflicht und gehören somit nicht in den Werkzeugkasten eines Aussenpolitikers. Die heutigen Mitglieder des schweizerischen Bundesrats schienen bei dieser Einführungslektion in die Geopolitik einen Fensterplatz gehabt zu haben, wenn sie überhaupt dabei waren.
Mit dem kopflosen Entscheid unserer Landesmütter und -väter, die EU-Sanktionen telquel zu übernehmen, hat die Schweiz nicht nur die Neutralität aufgegeben, sondern den jahrhundertelangen Nimbus der Zuverlässigkeit und Rechtssicherheit mit auf die berühmte Müllhalde geworfen. Es passt ins Bild, dass sich die kopflose Berner Elite, ihr eigenes Versagen wohl ahnend, trotzdem das Gegenteil einredet.
Aber die Fakten, die man im Bundeshaus ausblendet, sprechen eine überdeutliche Sprache. Wir befinden uns nun erstmals in der Geschichte der schweizerisch-russischen Beziehungen auf einer Liste «unfreundlicher Staaten» in ungesunder Gesellschaft mit Weltmächten wie den USA samt ihren Verbündeten in Westeuropa.
Hochmütige Vertreter von Finanz und Industrie werden nun argumentieren, dass man durchaus auf Russland als Partner verzichten könne. Dieses Argument ist jedoch ein weiterer Trugschluss. Die Schweiz hat nicht nur Russland, sondern der ganzen Welt gezeigt, dass wir keine zuverlässigen Partner mehr sind und dass die in unserer Verfassung verankerte Neutralität nichts mehr als ein Marketing-Gag war, der offensichtlich weniger Bestand hat als das Schoggi-Heidi-Image.
Es ist die Welt und nicht die Schweiz, die dieses Urteil abgeben und Konsequenzen ziehen wird. Unsere Regierung hat es nun innert Wochen fertiggebracht, dem Renommee dieses schönen kleinen Landes mehr Schaden zuzufügen als alle Banken in den letzten zwanzig Jahren zusammen – Bravo! Herzliche Gratulation!
Peter Hänseler ist ein Schweizer Anwalt und Unternehmer. Seit 25 Jahren ist er in Russland tätig, seit einem Jahr lebt er in Moskau. Er ist dort nicht erwerbstätig und pflegt keinerlei Kontakte zu Politik oder Grossfinanz.
Ein russischer Freund hat mir den Link zu diesem WW-Artikle geschickt. Meine Bemerkung: Wer schreibt, dass die Schweizer Staatsführung kopflos umhertaumelt, ist offensichtlich Anti-Schweizerisch. Seine Meinung darf er haben, aber mit dieser Einleitung hat er sich leider grad mal selber disqualifiziert. Somit stellt sich die Frage, ob der Rest seines Textes überhaupt noch gelesen werden soll/muss/darf...
Peter Hänseler, ihre Analyse der gegenwärtigen gepolitischen Lage, des Kräfteverhältnisses Ost-West ist interessant aber leider sehr einseitig. Kurz gesagt: ich habe viel lieber die Amerikaner als Freunde als die Russen mit ihrer zertrampelten Kriegerseele. Auf die Schweiz bin ich stolz mit der "neuen" Neutralität. Die alte hat es ja nie vollständig gegeben als nur auf dem Papier.
Die Eingangsbemerkung, dass die USA "... ihre Interessen in Dutzenden von Interventionen militärisch durchsetzte" ist zweifellos richtig, allerdings ist das Beispiel Vietnam ungeeignet:
Dort ging dort um die Unterstützung des nicht-kommunistischen Südens gegen den angreifenden kommunistischen Norden. Dieser Krieg wurde von beiden Seiten rücksichtlos geführt, das kommunistische Morden zB in Hué u. a. wurde in unseren Medien allerdings weniger erwähnt als US-Verfehlungen.
Macht der Bilder.
Im Westen und leider auch in der Schweiz haben sich in den vergangenen wirtschaftlich guten Zeiten 2 Eiterbeulen entwickelt: erstens: bequeme, inkompetente Regierungen und zweitens das komplette Versagen der Presse, die ja eigentlich die 4. Gewalt sein sollte. Die "Genesung" , sofern noch möglich, wird sehr schmerzhaft sein.
Herr Hänseler hat sich weniger darüber geärgert, als die Schweiz sich gegenüber z.B. Nordkorea und Iran zum "unfreundlichen" Staat machte. Der einzige Unterschied ist das Veto von Russland im Sicherheitsrat der Uno. Die Weltweite Verurteilung durch 141 Ländern an der Uno Generalversammlung macht den Vergleich zu den amerikanischen Militäreinsätzen wohl keinen Unterschied? Kann man z.B. den Irakkrieg mit der Invasion der Ukraine vergleichen? Ging von der Ukraine eine vergleichbare Gefahr aus?
Zum Glück handelt es sich bei den Massen von Leuten, die hier mit dem Autoren Putin und sein handeln loben, aber die freie Welt und die USA, die NATO, den Bundesrat etc verdammen, um eine kleine Minderheit im Land, denen Corona oder sonstwas das Hirn erweicht und darin zur Umwertung aller Werte geführt hat."In der Schweiz gibt es keine Politiker mehr, sondern nur noch Zerstörer" bekommt 189 zu 8 Likes. So ein Quadratunsinn wird also mit überwältigender Zustimmung quittiert. Nur hier, zum Glück!
Man redet heute viel von Putin als Kriegsverbrecher. Was waren denn die 2 Atombomben der USA auf 2 japanische Städte mit dem Ziel 100Tausende Menschen wie Insekten zu vernichten.
Die Japaner haben die USA angegriffen im 2. WK. Und siehe da, die Amerikaner haben sich erfrecht, sich zu wehren und den Krieg eher früher als später nuklear zu beenden. Parallelen zum Überfall der Russen auf die Ukraine erkenne ich keine. Denken kommt vor dem Schreiben.
Es gibt nur eine Entscheidung, bürgerlich wählen u. somit den Sozialisten u. Grünen u. auch der FDP / CH-Verräterparetei ....... eine deutliche Absage erteilen.
B. Robertz
Sehr sachnaher Artikel, geschrieben von einem guten Kenner. Wir dürfen Russland nicht behandeln wie Europa und massgeblich die USA ("the exceptional and indispensable nation"), diese in selbstbezogener überheblicher Aufdringlichkeit. Wer im Westen mit neurotisch enthemmter Erbitterung stracks anklagend seinen Rüge- oder Drohfinger gegen den bösen Gewaltmenschen Wladimir Putin erhebt, amputiert seine anderen krummen Finger, weil sonst grobschlächtig selbstanklagend zurückweisend auf ihn selbst
Werter Herr Hänseler, ich gratuliere Ihnen für die gute Darstellung: "kopflos" kann man noch entschuldigen aber für eine traurige "Wendehalspolitik" unseres BR gibt es keine Entschudldigung u. die Folgen wird die Bevölkerung zu tragen haben, nicht der BR und die Parlamentarier. Ich rate den Lesern, sich etwas mit dem ruinösen Treiben der Zentralbanken, inkl. unserer SNB, zu befassen und sich warm anzuziehen.
Es fehlt vielen Schweizerinnen und Schweizern die Erkenntnis was Neutralität für unser Land bedeutet: Sie ist eine Säule unserer Unabhängigkeit und Eigenständigkeit.
Da fehlen die geschichtlichen Grundlagen: Generationen von Geschichtslehrern an schweizerischen Mittelschulen haben diese nicht vermittelt:
Sie wurden von Herrn Tanner, ehemals Professor an der Uni Zürich indoktriniert: Geschichte ist die Lehre der sozialen Zustände in der Zeit - das auch, aber nicht nur …
Die narzistischen Profilneurotiker in Bern, die keine Ahnung davon haben, wer oder was die SCHWEIZ vor Jahren noch für ein wunderbares Land war, haben ohne Rückgrat alles verraten und aufgegeben wofür unser Land stand, neutral und integer und ein Partner, auf den man sich verlassen konnte. Und wer wird diesen Schaden ausbaden müssen? Das gemeine Volk und keiner der Politiker wird für den angerichteten Schaden je vor Gericht gestellt und für seine Dummheit und Profilneurose verurteilt werden.
Werter Herr Hänseler
Ich teile Ihre Empörung. Es fällt mir unendlich schwer Worte zu finden für diese Schmach, die der BR "meiner" Schweiz zugefügt hat. Es ist entsetzlich, auch nur den Namen des BP zu denken. Den Namen lesen oder hören, Horror, den BP sehen, blanke Wut, zu sehen wie naiv-arrogant dieser ZEITENWENDER sich gebärt.
Vielleicht ist das lächerliche Russland-Bashing auch nichts anderes als der Versuch der manipulativen regierungstreuen Medien einen neuen fiktiven Feind aufzubauen, nachdem Viren nicht mehr wirken. Schockierend ist nur, dass auf einen grossen Teil des Volkes die medialen Feindbilder noch wirken: zuerst lassen sich die Leute zu Versuchskaninchen der Pharmafirmen degradieren und nun demonstrieren sie mit ukrainischen Flaggen und beherbergen Flüchtlinge.
Herr Hänseler, der Beitrag ist ziemlich Putinspeek. Man könnte vieles aufzählen, wo Sie faktisch und historisch falsch liegen. Ich habe keine Lust. Der Hauptvorwurf ist der, dass Sie Putin und sein verbrecherisches KGB Regime mit Russland gleichsetzen. Sie wissen als in der Schweiz ausgebildeter Jurist -wie ich auch-, dass Putin in freien Wahlen keine Chance hätte. Deshalb ist kein Argument stichhaltig, das auf ihn Bezug nimmt. Die USA wollen ihn loswerden, nicht Russland. Und das ist recht so.
Herr Hänseler genau Ihre Ansichten vertrete ich auch! So wie Sie die Zusammenhänge sehen, es ist mir eine Freude einen gleichwissenden, -denkenden vor mir zu haben. Der gesamte Westen krankt an sich und ihrer moralisierenden Falschheit.
„La Suisse n‘existe pas“. Was an der Weltausstellung 1992 als Motto begann, scheint sich langsam auch inhaltlich zu erfüllen. Es ist, damals wie heute, zum Fremdschämen.
Ja, so lautete ein Schweizer Motto an der Expo´92 in Sevilla. Aber er bedeutete etwas ganz anderes, als Sie es verwenden. Nämlich, dass es nicht eine Schweiz ist, die sich zeigt, sondern, dass es viele Schweiz sind, die zu zeigen es wert ist. Aber die SVP wird weiterhin dafür sorgen, dass die falsche Interpretation nicht durch das richtige Bild ersetzt wird. Wie auch das Zitat von Ursula Koch, „Zürich ist gebaut“, meist nur in der falschen Form benützt wird. Falsch, aber unausrottbar!
So wurde es im Nachhinein zurechtgerückt. Damals hat das Motto nur Unverständnis und Kopfschütteln ausgelöst. Aber mal ehrlich; ein Motto, das man im hinterher erklären muss, ist wie ein Witz, bei dem man die Pointe erklären muss.
Wer wie Herr Hänseler ernsthaft in Erwägung zieht, dass der Russische Überfall auf die Ukraine mit unterdessen über 20’000 Toten eine „richtige Entscheidung“ gewesen sei, disqualifiziert sich selbst und beweist , dass er jeden ethisch-moralischen Kompass verloren hat!
Eigentlich schade, sonst wären durchaus ein paar interessante Ansätze in seinen Gedanken erkennbar!
@realist Wer den ethisch-moralischen Kompass sucht, findet ihn ganz sicher schon lange nicht mehr im Westen. Würde mich echt interessieren, was Sie bei uns noch an Ethik und Moral finden.
Oh Sie wissen ja genau wie viele Tote es schon gibt?
Die Toten der letzten 8 Jahre in der Ostukraine, die auf Kosten der ukrainischen Armee und Regierung gehen, müsste man in diesem Zusammenhang unbedingt erwähnen. Alles andere ist nur die halbe Wahrheit, also eine halbe Lüge.
Einer der besten Artikel die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Bravo und vielen Dank!
Ganz genau!!
Der Westen stellt sich gegen den Kriegsverbrecher und das ist gut so.
Meinen Sie mit Kriegsverbrecher die ukrainische Regierung, die seit 8 Jahren Zivilisten im Donbass bombardiert oder Putin? Das sollten Sie dazusagen. Ist nämlich in beiden Fällen passend.
Was genau ist als Kriegsverbrechen definiert? Bitte klären Sie mich auf.
Ja wer sind denn genau die Kriegverbrecher? Sie wissen es ja ganz genau was?
Würde sich der Westen konsequent gegen Kriegsverbrecher stellen, hätte er früher aufstehen müssen. Was Russland jetzt macht ist ein Klacks verglichen mit den zahlreichen Kriegen, mit denen souveräne Länder seit 140 Jahren völkerrechtswidrig von den USA und später von der NATO überzogen wurden.
Die Sanktionen haben kaum Auswirkungen auf das Kriegsgeschehen und schaden dem Westen mehr als Russland, warum? Flüchtlinge werden nach einem anfänglichen Willkomenstaumel zu einer riesigen Belastung. Die Embargos verteuern hier das Leben extrem, führen zu Arbeitslosigkeit, im Extremfall zu sozialen Unruhen. Russland findet problemlos Abnehmer in Asien, Afrika, Südamerika. Russland ist nicht isoliert, auch der Nato Staat Türkei sanktioniert nicht und der Westen ist in vielen Regionen verhasst.
Hier in Wien explodiert die Zahl an riesigen SUVs mit ukrainischem Kennzeichen. Fahre tagtäglich andienen Luxuskisten vorbei und sehe jede Menge Männer mittleren Alters darin obwohl die gar nicht ihr Land verlassen dürfen. Wahrscheinlich täuschen mich meine Augen, denn die Medien berichten bei uns sicher nichts Falsches.
Hat Frau Somaruga irgend einmal in der Zeit vor dem Wirtschaftsboykott oder auch danach, mit Frau Martullo das Gespräch gesucht? Thema;Energiesicherheit für die Schweiz! Die zwei Frauen sitzen doch beide zusammen im Bundeshaus, da gibt es die Wandelhallen für solche Gespräche!! Soviel zum Frauenpower im Bundeshaus!!
Herr Hänseler widerspricht sich hier: Angeblich gehören Freundschaften und Feindschaften nicht in den "Werkzeugkasten" des Aussenpolitikers. Als nächstes beklagt er, dass die Schweiz auf einer russischen Liste "feindlicher Staaten" auftaucht. - Vielleicht liegt es daran, dass Herr Hänseler trotz der vielen launigen Worte auch kein Aussenpolitiker ist?
Sehr geehrter Herr Detusch, in meinem Originaltext hiess es “Liste unfreundlicher Staaten" - russisch: Список недружественных стран. Das Adjektiv “feindlich” hat sich bei der redaktionellen Bearbeitung hineingeschlichen. Ich habe das der Redaktion gemeldet und dies wird umgehend geändert - Danke für den Hinweis! Und nein, ich bin kein Aussenpolitiker.
Danke für Ihre Antwort! Nur: Da ja nach Ihren Worten weder Freundschaften noch Feindschaften in den "Werkzeugkasten" des Aussenpolitikers gehören - welchen Unterschied macht es da, ob auf der Liste nun "unfreundliche" oder "feindliche" Staaten stehen? Gibt es in der modernen Aussenpolitik eigentlich auch "unfeindliche Staaten"?
Die Sanktionen und das Russenbashing werden uns doppelt und dreifach um die Ohren fliegen. Explodierende Gas- und Erdölpreise, und möglicherweise kalte Stuben und kalte Duschen,und ein Blackout früher als erwartet.Das russische Gas in Europa wird auch für Stromproduktion verwendet, weil Windrädli und Solarpannels ineffizient und unzuverlässig sind. Wir als rohstoffarmes Land sind VOLL auf die russ. Gaslieferung angewiesen, obwohl die neunmalklugen Realitätsverweigerer das Gteil behaupten.
Ich frage mich, ob der Westen soviel Rupien hat, wie er bezahlen müsste.
Die Schweiz hat sich der westlichen Welt angeschlossen. Was auch richtig ist. Das hat uns ungestörte 80 Jahre gebracht. Wir konnten uns entfalten und mussten nicht überall mitmachen. Das wäre nicht passiert, wenn wir 80 Jahre mit Russland mitgezogen hätten. Dann müssten wir heute noch parieren oder bluten.
Das Kopflose ist das Rumgetue der neuen Rechten in der Schweiz, gegen jeden gesellschaftlichen Wandel, gegen jeden Widerstand gegen Unrechtsregimes.
Endlich ist die Schweiz aufgewacht.
Mann merkt, dass sie sich nicht für Geschichte interessieren.
Geschichte ist die Vergangenheit. Die Gegenwart ist jetzt und das Fundament der Zukunft gestalten wir laufend. Aus der Geschichte können wir lernen, aber auch Gewissheit über Fehler erlangen, die wir nicht mehr machen dürfen. Z.B. Russland blind vertrauen...
Ein (sprachlich) anspruchsvoll verfasster Text, voller Ironie und Sarkasmus... Bei meiner Meinungsbildung, wo mir doch so viel Wissen an Geschichte und Politik fehlt, klammert sich mein Bauchgefühl an Meinungen solcher Autoren, die sich so glaubwürdig wie dieser Peter Hänseler auszudrücken vermögen. Vielen Dank. Sehr überzeugend!
Hr Hänsler informiert sich offenbar nur via Russia Today und Sputnik. Kunststück, alle anderen Sender sind ja in Russland verboten. Wer gegen Putins Krieg - Pardon, "Spezial-Operation" - demonstriert oder nur schon ein leeres A4-Blatt in der Oeffentlichkeit hochhält, wird verhaftet. Volle Unterstützung erhält Russland in der UNO nur von den Top-Demokratien Syrien, Weissrussland, Nordkorea und Eritrea! Den Foristen hier scheint dies egal zu sein. Für sie sind russische Zustände erstrebenswert.
Sehr geehrte(r) Frau/Herr Susten, In Russland kann man sich alle Quellen anschauen. Ich lese zahlreiche Zeitungen aus der Schweiz, Deutschland, England, USA und China - täglich. Einige gesperrte Quellen können problemlos über einen VPN Blocker angeschaut werden - und glauben Sie mir, ich kenne keinen Russen, der keinen VPN Blocker hat. Es ist also problemlos möglich für die Russen, die Fremdsprachen verstehen, sich die Meinungen der westlichen Medien zu Gemüte zu führen.
Danke. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass alle Russen und Russinnen ü70 über einen VPN Blocker verfügen, vor allem auf dem Land. Mehr interessiert hätte mich allerdings Ihre Meinung zum zweiten Teil meines Kommentars.
Dann begeben Sie Sich doch auf Augenhöhe und steigen von Ihrem hohen Ross herunter!
Kein russisches Medium ist gesperrt. Anstelle von RT lese ich fast täglich in Iswestija, TASS, Interfax, RIA.
Der Herr Hänsel lebt in Russland.
Ein grossartiger Artikel! - Kurz zu den 8 Mia Erdenbürgern: 100 Metropolen zu 10 Mio Einwohnern, 1000 Mio-Städte, 10000 Städte mit 100000 Ew. und wir wären bei 3 Milliarden angelangt. Wo wohnen die restlichen 5 Mia? - Es würden 8 Mia Menschen die Erde bewohnen? Eine weitere Mainstream-Lüge. Das nebenbei. - Der Artikel selber ist grossartig.
Mit ihrer Kalkulation wäre die Mehrheit der Schweizer nicht enthalten... nicht alle Wohnen in der "kleinsten Einheit" von 100'000 Einwohner wie Bern, Basel, Genf oder Zürich... 🤦
Liebe Leute macht euch einfach einmal Gedanken über diese Sanktionen, so diese letztlich zum Bumerang werden. Man kann nicht einfach auf 40-50% aller Rohstoffe und Ressourcen verzichten, ohne gleichsam selber in grösste Schwierigkeiten zu kommen. Und diese InterNet Hi-Tech (Twitter, YouTube, etc.) ist ja schön, aber davon wird man am Essenstisch nicht satt. Da braucht es nämlich Dinge die man essen und geniessen sowie verdauen kann. Dh. auch, dass man muss satt werden können.
Die Russen haben ja den Gashahn nicht zu gemacht. Weil das Regime von Putin von den Geldern aus dem Westen viel stärker abhängt als der Westen von diesen Rohstoffen. Vor allem die Sanktionen bei technischen Gütern werden Russland in kürzester Zeit um Jahrzehnte zurückwerfen. Viele davon gibt es auch über China nicht zu haben und China wird es sich in anderen Fällen zweimal überlegen, ob es sich zur Verfügung stellen wird, die Sanktionen zu umgehen. Auch China ist abhängig von westlicher Technik.
NOCH haben sie den Gashahn nicht zugemacht. Und wie lange sind wohl die Chinesen von westlicher Technik abhängig? Unsere dämlichen Schweizer Firmen haben ja im Chinawahn schon alle Geheimnisse preisgegeben!
Brilliante Analyse der offensichtlichen Umstände. Wer es anders sieht, ist bereits “angesteckt”.
Dieser absolut unfähige, Rückgratlose Bundesrat treibt die Schweiz immer tiefer in einen Krieg hinein, in welchem sie absolut nichts zu verloren hat.
Der falsche Neuheilige wird in der Realität erwachen, so dass der Heiligenschein schneller fallen wird als gedacht. Der scheinheilige Westen, die EU und die Schweiz, haben vorher während acht Jahren keine einziges Wort darüber verloren, dass derselbe Selensky den russischen Teil der Ukraine beschossen hat, jetzt 168 tote Kinder beklagt, selbst über 1000 getötet hat. Ebenso ist/war er korrupt + hat den Russen ihre Sprache genommen. Biden nennt Putin Schlächter, hat Bush, Obama+Clinton vergessen!
Gut, dass die Russen jetzt im den umkämpften Gebieten mit offenen Armen empfangen wurden, nicht? Wie erklären Sie es sich, dass die Russen dort von der Bevölkerung jetzt nicht gefeiert werden?
Ich vermisse Zahlen: Wenn der Krieg Russland täglich 1 Milliarde (Dollar?) kostet und schon 600 Panzer, über tausend andere miitärische Fahrzeuge usw. zerstört sind, müsste dies doch allmählich die militärischen Optionen und v.a. Ambitionen des Militärkolosses dämpfen, nicht zuletzt auch die offenbar desolate und miserabel organisierte Aktionsweise ihrer Verbände. Insofern könnte es ja auch sein, dass in nicht allzu ferner Zeit sich Russland sich als Bittgänger auf den Westen zubewegen muss.
Was braucht Russland vom Westen? Frakinggas? Oder Weizen? Bitte schreiben Sie hier nur wenn Sie im Besitz der entsprechenden Informationen sind. Ansonsten versäumen Sie nur die Zeit ernsthaft interessierten Leser und behindern den Prozess der Klährung!
Auf den Punkt gebracht. Genau das Wesentliche beschrieben!
Der Autor hat meiner Meinung nach einen Interessenkonflikt. Die Fussnote ist nicht dazu geeignet, den Verdacht auf den Konflikt zu zerstreuen - sie widerspricht sich: "seit 25 Jahren ist er in Russland tätig" und "er ist dort nicht erwerbstätig". Das wichtigste blendet Herr Hänseler aus: der "Westen" ist für die Schweiz bei weitem der wichtigere Partner als Russland. Wir sind von Staaten umgeben, die die Sanktionen mittragen. Und: bis auf die Grenze mit A/FL sind wir von der NATO umgeben.
Sehr geehrte(s)(r) lesio - 11
Tätig und erwerbstätig sind zwei verschiedene Dinge und dafür gibt es somit auch zwei verschiedene Worte. Ich bin tätig in Moskau: Ich studiere Russisch, russische Geschichte, beschäftige mich mit Geopolitik und schreibe. Ich verfolge keine kommerzielle Tätigkeit in Russland und bin somit nicht erwerbstätig.