Alle festhalten. Zwei Wirtschaftsnachrichten erschüttern die Deutschen bis ins Mark: Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt importieren sie mehr, als sie exportieren.

Das kratzt empfindlich am Selbstverständnis eines Exportweltmeisters.

Und damit nicht genug: Zum ersten Mal ist auch noch kein deutsches Unternehmen mehr unter den Top 100 der börsennotierten Konzerne in dieser Welt.
Man ist hierzulande offenbar endgültig zweite Liga.

Doch lassen wir uns mal nichts einreden: Die Exporte sind zurückgegangen, weil unsere Betriebe nicht liefern können wie gewohnt.

Der schlichte Grund: Sie bekommen selbst nicht die Materialien herbeigeschafft, die sie benötigen. Wenn der weltweite Handel stockt, kann auch ein Exportweltmeister mal stolpern.

Und die Sache mit den Börsenlieblingen – das ist so eine Sache: Der wertvollste Konzern in dieser Liste ist neuerdings der Öl-Förderer Saudi Aramco. Mit Nachhaltigkeit und Digitalisierung hat das nichts zu tun. Wer will schon in so einer Liste auftauchen?

Nein, Deutschland ist Mittelstand. Und Mittelstand muss nicht an der Börse sein, um hochinnovativ und effizient zu sein, wie die Boschs, Mieles und Würths dieser Republik zeigen.

Hier liegt das Potenzial dieser Wirtschaft, das kein globales Ranking jemals begreifen wird.

Das ist mehr als ein Trost. Wir können stolz darauf sein.

Die 3 Top-Kommentare zu "Deutschland ist nicht mehr Exportweltmeister. Und seine börsennotierten Konzerne finden sich nicht unter den Top 100 der Welt. Trotzdem: Es besteht kein Grund zur Sorge!"
  • Anna Meier

    Ja, Herr Stock. Ob es dem Mittelstand in DE auch so gut geht, wie Sie das hier sehen wollen? Und was ist mit den rasant zunehmenden Hartz 4 Empfängern? Alles kein Problem? Bin gespannt, wie sich das alles in 5 Jahren präsentiert.

  • gasseon

    Kann sein. Ich behaupte jedoch. das die BRD künftig "nur" noch Mittelmass sein wird. Und dies hat die Politik zu verantworten.

  • Schweizer-im-Ausland

    Dumm, Dümmer, am Dümmsten! Das Rechnen ist nicht nur den Politikern abhanden gekommen, als auch den Ökonomen. Denkspiel: Deutschland will Flüssiggas einkaufen als Ersatz zum Pipeline Gas von Russland. Es gibt nicht genügend Schiffe, Bahn und LKWs um die Menge zu Transportieren um nur ein Teil ab zu decken! Da die Wirtschaft voll auf JIT/JIS (Just-in-Tim / Just-in-Sequenz) Ihre Produktion umstellen und gewisse Kompetenzen offshore mässig in Billigländer konzentrierten kommt jetzt die Rechnung.