Der deutsche Gesundheitsminister besuchte Israel, über das er sagt: «Kein Land hat in der Pandemie wissenschaftlich auch nur annähernd einen so grossen Einfluss gehabt wie Israel.»
In Israel gelten heute kaum mehr Schutzmassnahmen: Die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln ist seit Ende April aufgehoben. In Krankenhäusern und Pflegeheimen tragen Ärzte und Pfleger eine simple OP- statt FFP2-Maske.
Politisch dominieren andere Themen, bezüglich Corona gilt Eigenverantwortung.
Anders in Deutschland, wo Gesundheitsminister Lauterbach eben erst sein neues Infektionsschutzgesetz verabschiedete.
Dem Generalsekretär des israelischen Gesundheitsministeriums sagt er dazu: «Unsere Regeln sind strenger als in jedem anderen europäischen Land.» Ein Fakt, der viel Kritik hervorrufe – auch und vor allem an seiner Person.
Lauterbach fügt an: Die Hälfte der Bevölkerung denke, wenn er weg wäre, wäre auch die Pandemie verschwunden. Stattdessen appelliere er, sich gut auf den Winter vorzubereiten.
Vom Israeli will er wissen, wie sich das Land, sein ehemaliges Vorbild, auf die kalte Jahreszeit vorbereitet. Ob man nur abwarten und schauen wolle?
«Wahrscheinlich, ja», antwortet ihm sein gegenüber.
Statt Massnahmen zu verhängen, werbe Israel bei den Risikogruppen für die angepassten Impfstoffe und verabreiche häufiger das Medikament Paxlovid. That’s it.
Lauterbachs verzweifelter Versuch, Rückendeckung und Anerkennung für seine Entscheide zu holen. Er muss selber spüren, wie unsicher er tatsächlich ist.