Staatsbetriebe und ihre Zugewandten sind eindeutig Corona-Gewinner. Die Bernischen Kraftwerke (BKW) und ihre Chefin Suzanne Thoma lassen nichts anbrennen. Soeben kauften die BKW das grosse unabhängige private Schweizer IT-Unternehmen UMB, um sich in Richtung Informatik zu verbreitern.

Anders gesagt: um die Staatstätigkeit auszuweiten. Denn die BKW gehören zu 52 Prozent dem Kanton Bern. Früher wurde die Staatskontrolle damit begründet, dass das Energieunternehmen für die Stromversorgung des Versorgungsgebiets von grösster Wichtigkeit sei.

Diese Zeiten sind vorbei. Für Thoma, die nächstes Jahr an die Sulzer-Spitze wechselt, war es eines der grössten Ereignisse des Konzerns, 2019 das Atomkraftwerk Mühleberg abzuschalten. Strom weg, Versorgungsleistung weg – wozu braucht es den Staat noch in den BKW?

Das Berner Kantonsparlament fand, es brauche ihn halt einfach. Offenbar für eine Art Klima-Lifestyle. Heute forciert Thoma mit den BKW nicht die Energieproduktion, sondern Netze, Montage, IT, Beratung, Klimatechnik. Um die hundert Firmen wurden zugekauft, die aus dem Privatsektor kamen.

Und die jetzt unter Staatsobhut stehen, einreguliert. Sollte etwas schiefgehen, wie etwa beim Rüstungsunternehmen Ruag, springen die Steuerzahler ein.

Klar, die BKW-Geschäfte laufen zurzeit gut, aber Konkurrenten im Markt, viele KMU, klagen darüber, die BKW machten ihnen auf den privaten Servicemärkten unfair Konkurrenz, weil sie die Staatsgarantie als Vorteil nutzen.

Aber gegen Regierungsnähe, Lenken und Verwalten kommen private KMU nicht an. Behörden und Staatsunternehmen können praktisch machen, was sie wollen.