Der Nationalrat will auch den 12. September zum nationalen Feiertag erheben. Dieses Datum soll an die Geburtsstunde der Bundesverfassung von 1848 erinnern. Weil falsche Motive dahinterstecken, ist die Idee schlecht und darum abzulehnen.

Mitte-links kämpft heute nicht mehr für mehr Arbeit, sondern für mehr Freizeit. Sie wollen den Wählern einen weiteren bezahlten Feiertag bescheren – sagen sie. Dabei wird nicht gesagt, dass dies 600 Millionen Franken pro Jahr kosten würde, welche die Bürger bezahlen.

Aber den eigentlichen Grund verschweigen sie: Mit der Hervorhebung von 1848 soll ein anderes Jahr aus der Erinnerung fallen – nämlich 1291, das Jahr des Bundesbriefes und die Gründung der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Die Verächter von 1291 vergessen: Das Jahr 1848 war kein geschichtsloser Neuanfang. Die neue Bundesverfassung bedeutete vielmehr eine Bekräftigung des alten Bundes von 1291. Darum heisst es darin wie im alten Bundesbrief: «Im Namen Gottes, des Allmächtigen.»

Der verantwortliche Schöpfer der neuen Bundesverfassung, Ulrich Ochsenbein, beschwor immer wieder die alten Freiheiten, welche die Ahnen in «heissen Kämpfen» erworben hätten. 1848 war eine nationale Reaktion auf die aussenpolitischen Demütigungen der vorangegangenen Jahrzehnte. Die Schweiz wollte den Drohungen der europäischen Mächte als selbstbewusste, ebenbürtige Nation gegenübertreten.

Der grosse Historiker Edgar Bonjour sagte es so: «Die Bundesverfassung verdankt ihre gesunde Kraft gerade dem Umstand, dass sie auf dem festen Fundament einer langen und vielfältigen helvetischen Tradition ruht.» Die Nationalratsmehrheit will diese Werte streichen, um der EU und der Nato beitreten zu können und die schweizerische Neutralität preiszugeben.

Doch die Schweiz braucht sich ihrer 734-jährigen Geschichte nicht zu schämen!

Die 3 Top-Kommentare zu "Die Geschichte verleugnen: Der Nationalrat will den 12. September zum Feiertag erheben. Weil falsche Motive dahinterstecken, ist die Idee schlecht und abzulehnen"
  • tim_heart777

    Alt-BR Blocher hat das Schweiz-Sein besser als die meisten verstanden. Ohne Wenn und Aber steht er für unsere Werte ein und lässt sich nicht blenden und ablenken von wokem Gelaber.

  • Marilyn

    Exzellenter Beitrag, merci Herr Blocher!

  • oazu

    Wenn unsere heimatmüden, EU-philen "Haltungs"-Politiker aus der links-orientierten Windfahnen-Mitte in Bundesbern nach neuen Feiertagen suchen, kann man sicher sein, dass das Motiv dahinter ein weiterer Mosaikstein in der Untergrabung der bürgerlichen CH-Werte ist. Ihr programmatisches Verhunzen bewährter traditioneller CH-Werte geht einher mit deren eigenem Niedergang in Politik, dank doch noch weitverbreitetem Hausverstand in CH's Bevölkerung.