Sie hat ein graues Fell und grüne Augen, ist zwei Jahre alt und heisst Willow. Eine Katze ist neues Familienmitglied des US-Präsidentenpaars Joe und Jill Biden.
Es war eine schicksalhafte Begegnung: Bei einem Wahlkampfauftritt vor zwei Jahren in Pennsylvania war Willow auf die Bühne gesprungen und hatte die Rede von Jill Biden unterbrochen.
Besitzer der Katze war ein Bauer. Ihm wurde bei dem Zusammentreffen nach eigenen Worten sofort klar, dass die Katze zu den Bidens gehöre.
Jetzt ist Willow first cat. Mit Joe Biden und seiner Frau waren bei dem Amtsantritt Ende Januar 2021 ihre beiden Deutschen Schäferhunde ins Weisse Haus eingezogen: Major und Champ. Champ starb im letzten Sommer.
Seit Weihnachten ist ein neuer Schäfer Mitbewohner im Executive Office des Präsidenten. Er heisst Commander.
Major muss hauptsächlich auf dem Familiensitz in North Carolina leben. Grund: Er hatte einen Mann aus Bidens Sicherheits-Gruppe gebissen. Ab und zu darf er dennoch mit ins Weisse Haus.
In Amerika leben rund 80 Millionen Hunde und über 90 Millionen Katzen. Ihre Halter bilden eine riesige Wählergruppe. Die Menschen mögen es, wenn Politiker ihre Tierliebe zeigen. Es lässt sie menschlicher erscheinen.
Richard Nixon, Ronald Reagan, George W. Bush, Bill Clinton, Barack Obama – sie alle hatten Hunde und teils auch Katzen.
Der berühmteste Vierbeiner Amerikas war der schwarze Scottish-Terrier-Rüde Fala, der beste Freund von Franklin D. Roosevelt, dem 32. Präsidenten der Vereinigsten Staaten. In Bronze gegossen sitzt er bei der Gedenkstätte in Washington neben der Statue von Roosevelt.
Fala ist damit der erste und einzige Hund eines US-Präsidenten, dem ein Denkmal errichtet wurde.
Keine Tiere im Weissen Haus gab es während der Amtszeit von Donald Trump. Von einem Journalisten nach dem Grund gefragt, antwortete der Präsident kurz und bündig: «Ich habe keine Zeit für einen Hund.»
Für Biden scheint das Weisse Haus sowieso eine Art Altersresidenz zu sein. Jedenfalls ist er nicht dort um zu Arbeiten. Wenn man nicht wüsste, dass wir hier ein riesiges Schauspiel sehen, man könnte es kaum glauben. Denn wie könnte eine grosse Nation wie die US-Amerikaner eine solche Situation tolerieren?
Ein Major, ein Kommandant und nun ein Weiden-Kätzchen... Es fehlt nur noch das Krokodil Donald... Joe Bidens Zoo. Wenn es ihm gut tut. Ich habe gelesen, dass in manchen Alters- und Pflegeheimen Therapie-Tiere, u. a. auch Katzen, den Bewohnern richtig gut tun. Warum sollte das in der Seniorenresidenz White House anders sein.
Natürlich hat Trump keine Zeit für Tiere. Er pielt ja wöchentlich drei Runden Golf, schaut täglich mehrere Stunden Fernsehen (Serien) und muss viele Twitter absetzen. Ach ja, und regieren sollte er auch noch. Etwas viel verlangt, oder?