Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hat insgesamt bereits über 30.000 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert. Wahrscheinlich sind schon viel mehr im Lande, zumal sie ohne Visum einreisen dürfen. Wenn dieser unsinnige Krieg noch ein paar Monate andauert, werden wohl schnell einmal über 100.000 Kriegsvertriebene in der Schweiz leben.

Natürlich kann man verstehen, wenn sich viele mit den Opfern dieses Krieges solidarisieren, sich ukrainische Flaggen ans Revers heften oder ihre Auftritte in den sozialen Medien mit blau-gelben Herzchen zieren. Aber irgendwann, wenn dieser kollektive Emotions-Rausch verflogen ist, kommt der grosse Kater. Diese Solidaritätswelle ist finanziell nämlich kein Pappenstiel.

Pro Flüchtling entrichtet der Bund eine Pauschale von 18.000 Franken. Wenn 100.000 kommen, und davon muss man heute ausgehen, wird dies allein den Bund fast zwei Milliarden Franken kosten. Wahrscheinlich wird die Rechnung für die Eidgenossenschaft noch viel höher ausfallen, denn bereits rufen Kantone, Hilfswerke und linke Parteien nach einer Erhöhung der Pauschale.

Wie werden wir dies bezahlen? Muss das SEM die Ausgaben intern kompensieren? Oder werden wir andere Aufgaben streichen, um Milliarden für die Flüchtlinge freizuschaufeln?

Auch wenn jetzt nicht der Moment ist, über die finanziellen Folgen Gedanken anzustellen, sollte man diesen Punkt, bei allem Respekt für die Kriegsvertriebenen, nicht aus den Augen verlieren. Denn vielleicht werden wir genau deswegen auf den Kauf neuer Kampfjets verzichten oder Abstriche bei den Bildungsausgaben vornehmen müssen.