Wettbewerb ist hart und anstrengend: Kunden davon zu überzeugen, dass man etwas Wertvolles anzubieten hat, das seinen Preis wert ist. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen sich Firmen immer wieder neu erfinden, ihre Angebote der Zeit und der Nachfrage anpassen.
Wie viel bequemer ist es, sich via Gesetz aus den Steuereinnahmen zu bedienen. Das sagt sich offenbar ein Grossteil der Schweizer Medien. Das Mediengesetz, über welches das Volk am 13. Februar abstimmt, ist der Versuch eines Zugriffs auf den grossen Geldtopf des Staates.
Verlagsbosse und Medien-Milliardäre versuchen mit Engelszungen an die Millionen der Steuerzahler zu kommen.
Ironischerweise wird gleichzeitig die zweite Abstimmungsvorlage, bei der es um die Medien geht, fast totgeschwiegen: die Initiative für ein drakonisches Tabakwerbeverbot. Was kommt als Nächstes? Verbot für Alkoholwerbung? Für Fleisch? Für zuckerhaltige Produkte? Für den angeblichen Klimakiller Auto?
Eigentlich wäre es aus Sicht der privaten Verlage ganz klar: Wehret den Anfängen bei Werbeverboten. Der Bürger ist mündig. Für legale Produkte soll man legal werben dürfen. Niemand befürwortet Tabak- oder Alkoholwerbung, die sich an Minderjährige richtet.
Vom Verband Schweizer Medien hört man zu diesem Thema aber so gut wie nichts. Fast scheint es, als wolle er das Mediengesetz nicht gefährden, indem er sich für den eigenen unternehmerischen Spielraum einsetzt. Man könnte ja die Linke erzürnen.
Da schliesst sich der Kreis zum Mediengesetz: Der subventionierte Schaukelstuhl des Staates ist eben angenehmer als die Arena des Wettbewerbs.
Bisher war ich der Überzeugung, dass Unternehmen am Markt bestehen müssen. Bei den Medien ist das anscheinend nicht so. Die werden künstlich am Leben erhalten unter dem Deckmantel der Medienvielfalt. Für wie blöd halten uns die Politiker eigentlich.....wenn wir da ja sagen, dann sollten wir andere Unternehmen wie KMU,s auch mit Steuergeldern unterstützen....
Der Abstimmung können die Medien gelassen entgegensehen, denn selbst im Fall der Ablehnung fliessen Ihnen reichlich Steuergelder zu. Nicht in Form von Subventionen, sondern getarnt als Anzeigenbudgets diverser Ministerien für Kampagnen aller Art. Das Spiel läuft in Deutschland schon lange. Kein noch so schwindsüchtiges Printmedium, dass nicht auf staatliche Inserate hoffen darf. Gestaltet übrigens gern von Werbeagenturen, die sich mit regierungsfreundlichen Kommentaren öffentlich zu Wort melden.
Ja, wenn man sich die bisherigen Bild-Berichterstattungen von Alain Berset mit Marc Walder vor Augen hält, wie sich sich anhimmeln, als könnte sie kein Virus jemals trennen, braucht es keine Worte mehr. Vielleicht sollten sie sich wieder vermehrt Ihren Frauen und Ihrem Tagesgeschäft zuwenden, denn dann liefe vielleicht dort nicht mehr so vieles schief!