Die Queen ist tot, es lebe der König.

Charles III. hatte Jahrzehnte Zeit, sich auf seine Arbeit vorzubereiten. Aber mit fast 75 Jahren steht er in einem Alter, in dem sich die meisten seiner Generation den Ruhestand gönnen.

Für ihn kommt nun die Herausforderung seines Lebens: Er wird Monarch und Oberhaupt von vierzehn Ländern im Commonwealth, formell nur in Friedenszeiten, aber dennoch mit einer grossen staatspolitischen Verantwortung, sofern es irgendwo zu Unruhen kommen sollte.

Vor allem aber obliegt es ihm, das Vereinigte Königreich und die Erbschaft des Britischen Empire zusammenzuhalten. Das ist im gegenwärtigen antikolonialistischen Zeitgeist eine Aufgabe, um die ihn niemand beneiden wird.

Während die Queen mit ihren Auftritten als eine liebenswürdige ältere Dame akzeptiert war, steht Charles nun für den verpönten alten weissen Mann und damit den Imperialisten schlechthin.

Kommt dazu, dass Charles bisher nicht durch eine besondere gedankliche Beweglichkeit aufgefallen wäre. Viele werden ihn von vornherein als eine Übergangsfigur sehen, bis sein Sohn als William V. dereinst das Zepter übernehmen wird.

Doch Charles verdient das Vertrauen, seine monarchistische Chance wahrzunehmen: Der Mann hat eine grosse Lebenserfahrung, er hat das politische Geschehen im Vereinigten Königsreich während Jahrzehnten eng begleitet, und er verfügt über mehr wichtige persönliche Kontakte als die meisten Menschen dieser Welt.

Vor allem aber hat er die Grösse, seine zerstrittene Familie zusammenzuhalten, nach all den Stürmen, die sie in den letzten Jahrzehnten überdauern musste.

Die Briten sind gut beraten, hinter Charles zusammenzustehen.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die Queen ist tot, es lebe der König: Hat Charles III. die Grösse, das Königreich zusammenzuhalten?"
  • Vinzent Wolf

    Nich ist es zu früh, um am neuen König zu zweifeln. Zuerst gebührt der verstorbenen Queen ihre Ehre und Anerkennung und die Trauer um sie. Beeindruckend, wie stetig und stabil sie über ein halbes Jahrhundert alle möglichen Herausforderungen gestemmt hat, alle möglichen Mödeli und Politiker kommen und gehen sah und immer Fassung und Würde bewahrt hat. Wahrlich eine Adelige. Und normalerweise widerstrebt mir jeder Royalismus.

  • ALPE-RÖSLI

    Ein grosses "Danke" an die verstorbene Queen Elisabeth und nur das aller Beste an ihren Sohn Charles!

  • andiamo

    AUS TIEFSTEM HERZEN MEIN AUFRICHTIGES BEILEID ZUM ABLEBEN DER QUEEN, die von meiner verstorbenen Frau u. mir stets verehrt wurde! Vielen Dank, lieber Herr Hürzeler, für Ihre treffenden Worte. Es ist alles gesagt u. bekannt, auch wenn manche Ereignisse besser hätten verarbeitet werden können – aber wie bei uns allen zählt schlussendlich ihr Lebenswerk. Dafür können alle diejenigen im Britischen Empire, die dies zu würdigen wissen, stolz u. dankbar sein! DANKE QUEEN ELIZABETH II.