Der 22. Juni 2018 ist ein denkwürdiges Datum in der Schweizer Fussball-Geschichte. Es war der Tag, an dem die Nationalmannschaft an der WM in Russland in Kaliningrad Serbien 2:1 bezwang. Die Schweizer Torschützen: Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri.
Noch präsenter als das Resultat ist die Jubelgeste der beiden Goalgetter. Auf teils massive Provokationen aus dem serbischen Lager antworteten die beiden kosovoalbanisch-stämmigen Fussballer mit dem Andeuten des Doppeladlers, des Symbols, das für die Abgrenzung des Kosovo (bzw. Albaniens) von Serbien steht.
Der Rest der Geschichte ist bekannt – sie offenbarte den Blick auf eine Mannschaft, die ziemlich unbedarft in dieses aufgeladene Duell stieg und auch danach weder Einsicht noch Lernbereitschaft bewies.
Genau diese ist nun aber gefragt. Viereinhalb Jahre später kommt es in Doha zur Neuauflage des Duells mit Serbien – und die Ausgangslage könnte brisanter nicht sein. Beide Teams haben gute Chancen, die Achtelfinals zu erreichen, beide können mit einem Sieg alles klar machen. Den Schweizern genügt möglicherweise ein Unentschieden.
Dass die Mannschaft von Trainer Murat Yakin das sportliche Schicksal in den eigenen Händen hält, hat sie mit einem soliden und solidarischen Auftritt gegen Brasilien bewiesen. Beschränkt sie sich gegen Serbien nicht nur aufs Verteidigen, sondern ist auch bereit, in der Offensive Risiken einzugehen, stehen die Türen zur Direktausscheidung weit offen. Die spielerischen Mittel dazu besitzt sie definitiv.
Doch stimmt es auch im Kopf? Dies wird sich bis Freitag zeigen. Trainer Yakin kann nun beweisen, dass er von seinem Vorgänger Vladimir Petkovic gelernt hat, wie man es nicht machen sollte. Petkovic verpasste es vor vier Jahren, seine Spieler an die kurze Leine zu nehmen und vor sich selber zu schützen. Die Polemik um das Serbien-Spiel führte letztlich in einen blutleeren Auftritt (und die Achtelfinal-Niederlage) gegen Schweden.
Neues Spiel, neues Glück. Die Schweiz hat gegen Serbien alle Trümpfe in der Hand. Den Doppeladler kann sie getrost am Boden lassen.
Macht bitte einen Besuch in der Hochburg der Habsburger im Aargau, da werdet Ihr Kantonswappen finden aus Glas hergestellt mit dem Doppeladler darauf!
Bei allem Respekt vor der Nati, vor den eingebürgerten (selbstverständlich problemlos und ohne Kosten und Tests) Doppeladler Spielern. Glaubt tatsächlich ein Einziger von euch, dass es Schweizer sind? Sie sind und bleiben bewusst Albaner, denn diese Menschen stehen hinter ihrem Land und die Staatsbürgerschaft der Schweiz, ermöglicht einfach besseren Zugang zu sehr vielem. Bitte nicht falsch verstehen. Ich bewundere sogar die Loyalität dieser Leute, zur Heimat, aber Schweizer sind es nie
Schon unverständlich, wie viele hier schreiben, die Nati bestehe nicht mehr aus „echten Schweizern“? Wieviele Jahrhunderte muss jemand denn hier gelebt haben, bis er „echter Schweizer“ ist? Muss ein „echter Schweizer“ Müller oder Meier heissen? Die Schweizer sind genau deshalb so erfolgreich, weil sie sich nicht durch solche irrelevanten Faktoren definieren, sondern in erster Linie durch Wille und Leistung - und das bringt diese Fussball Nati seit Jahren.