In der Ukraine tobt ein brutaler Krieg. Mitten in diesem Konflikt haben SP, Grüne, GLP, FDP und Mitte heute endgültig entschieden, dass die Schweiz dem Uno-Sicherheitsrat beitreten soll. Die Eidgenossenschaft wird ab dem 1. Januar 2023 im obersten Leitungsgremium des Staatenbundes mitmachen, das über Krieg und Frieden beschliessen kann.

Der Glaubwürdigkeit des Landes als neutrale Maklerin dürfte dieser Schritt sicher nicht helfen. Diese Unparteilichkeit war ein wichtiger Faktor, der dazu beitrug, dass die Schweiz während der schrecklichen Kriege der letzten beiden Jahrhunderte eine Friedensinsel blieb.

Entsprechend sorgfältig und überdacht sollten Neuausrichtungen der Aussenpolitik sein. Doch im Parlament fehlt dieses Bewusstsein völlig. Die Debatte über den Uno-Sicherheitsrat fand am Donnerstag vor leeren Rängen statt.

Auch die Mitte-Partei, die immer wieder grosse Zweifel an dieser Kandidatur äusserte, hielt sich vornehm zurück. Keine einzige Frage stellte die Fraktion. Präsident Gerhard Pfister war während der ganzen Diskussion abwesend. Erst zur Abstimmung eilte er in den Saal und enthielt sich schliesslich der Stimme.

Im Nationalrat wollte offensichtlich niemand ausser der SVP eine ernsthafte Debatte über dieses wichtige Thema führen.