Ob man den Corona-Widerstand mag oder nicht, gewalttätig war er in der Schweiz nie. Wenn es zu unschönen Szenen kam, gingen diese in aller Regel aufs Konto übereifriger Polizisten.

Mit den Referenden haben die Massnahmen-Gegner ihr eigenes Grab geschaufelt. An den Urnen gingen sie mit wehenden Fahnen unter. Ein strategischer Fehler, der erfahrenen Agitatoren nie unterlaufen wäre. Immerhin stellten Freiheitstrychler und Co. damit ihre demokratische Gesinnung unter Beweis.

Während rechtsextreme Kreise um die «Junge Tat» die Führung des arg geschrumpften Corona-Widerstandes an sich zu reissen versuchen, erkämpfen linksextreme Antifa ihr Monopol auf den Strassenprotest zurück. Mit den gewohnt gewalttätigen Saubannerzügen.

So am Samstag in Zürich. Geschätzte 400 überwiegend friedliche Massnahmen-Gegner standen 800 martialisch vermummten Linksautonomen gegenüber. Beide Demos waren unbewilligt.

Gemäss Stadtpolizei wurden «31 offensichtlich gewaltbereite» Rechtsextreme verhaftet, bevor sie zuschlagen konnten. Wie viele effektiv gewalttätige Linksextreme verhaftet wurden, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich keine. Die lassen sich nämlich nicht so einfach abführen. Vielmehr überrannten die notorischen Gewalttäter die hilflose Polizei am Limmatquai buchstäblich.

Jeder Extremismus ist gefährlich. Doch gemäss dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) sind Linksextreme in der Schweiz eine viel grössere Bedrohung als Rechtsextreme. 2020 registrierte der NDB 208 Ereignisse in Verbindung mit Linksextremismus und 21 mit Rechtsextremismus. Bei den Linksextremen wurden 107 Gewalttaten registriert, bei den Rechtsextrem war es ein (1!) einziger Fall.

Glaubt man SRF, müsste es aber umgekehrt sein. Gemäss der Mediendatenbank SMD veröffentlichte der halbstaatliche Sender im letzten Jahr 171 Berichte, in denen sich das Stichwort «Rechtsextreme» findet; das Stichwort «Linksextreme» führt nur gerade zu 27 Hits.

Und so war es auch am letzten Samstag in Zürich. Hielt man sich an die Berichterstattung von SRF, konnte man meinen, die Stadt sei nur knapp einer Machtübernahme durch die Nazis entgangen.

Gewalttätige Linksextreme randalieren, die Medien schauen weg – wir nähern uns auch beim Strassenkampf wieder der alten Normalität.

Die 3 Top-Kommentare zu "Die Normalität meldet sich mit einem Saubanner-Zug von Linksextremen auf den Zürcher Gassen zurück. Das Schweizer Fernsehen gibt sich farbenblind"
  • uge

    Die Zeitungsabonnemente kann ich kündigen, SRF nicht. Muss trotzdem bezahlen, obwohl ich immer seltener diesen Sender schaue.

  • Rolf Bolliger

    Jede extreme Handlung oder Denkweise gehört nicht in unsere Direktdemokratie. Was aber unbedingt ein freies Land und demokratischer Rechtsstaat braucht, ist die Bekämpfung aller extremen Ausschreitungen oder Handlungen. Was am Wochenende geduldet und medial berichtet wurde, ist eine reine Ideologie der links/grünen Regierung und deren nachplappernden Medien: Einmal mehr wurde am Samstag der Beweis erbracht: Wer nicht "links" denkt und handelt ist "rechtsextrem" und wird polizeilich verfolgt !

  • Edmo

    Mit den Referenden haben sich die Massnahmengegner als wahre Demokraten gezeigt. Ohne Krawalle, aber mit der Hoffnung auf etwas Vernunft. Hätten wir dieses abartige, diktatorische Covid-Gesetz einfach widerspruchslos durchwinken sollen? So wie das paralysierte, völlig unfähige Parlament? Hätten wir dem Bundesrat zujubeln sollen? Ihm zur Diskriminierung eines Drittels der Bevölkerung im Apartheidstaat mit Zertifikatszwang brav Dankeschön sagen?