Die hohe Ansteckung des Omikron-Virus könnte bald schon Herdenimmunität bedeuten. Wenn zusätzlich zur Impfung auch Mittel wie Schnelltests, Tabletten, Früherkennungssysteme und Nasensprays eingesetzt werden, die in den letzten Monaten auf den Markt gekommen sind, wird das Jahr 2022 besser verlaufen, als viele derzeit befürchten. Es zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab.

Erstens ist das heute dominierende Omikron-Virus deutlich weniger aggressiv als bisherige Varianten. Studien aus Kalifornien, Südafrika, Grossbritannien und Dänemark zeigen die abnehmende Gefährlichkeit deutlich. Im Vergleich zur Delta-Variante ist bei Omikron-Patienten die Wahrscheinlichkeit, dass sie ins Spital müssen, nur halb so gross. Von 52.000 Omikron-Kranken, die in einem der grossen Krankenhäuser in Südkalifornien behandelt wurden, musste kein einziger an eine Beatmungsmaschine angeschlossen werden. Die Studien zeigen zudem: Die Aufenthaltsdauer im Spital ist im Fall von Omikron um 70 Prozent kürzer.

Omikron ist zwar viel ansteckender als die bisherigen Varianten. Aber gerade deshalb haben Länder wie Spanien oder Israel ihre Corona-Vorschriften gelockert, weil sie nichts mehr bringen. So wurden in Israel alle Reisebeschränkungen aufgehoben, die zu Beginn der Omikron-Welle erlassen worden waren. Mit der Abkapselung vom Ausland hatte die Regierung Zeit sparen wollen, um sich auf die neue Variante vorzubereiten. Inzwischen hat sie eingesehen, dass geschlossene Grenzen nicht hilfreich sind, da sich die Variante im Land stark ausgebreitet hat. Wiederholt hat Premier Naftali Bennett versichert, dass ein Lockdown nicht zur Diskussion stehe – steigende Infektionszahlen hin oder her. Restaurants und Schulen bleiben (für Geimpfte) geöffnet – aber viele ziehen es trotzdem vor, zu Hause zu bleiben, um sich draussen nicht anzustecken.

Im Prinzip setzt Israels Kabinett auf Massendurchseuchung, auch wenn es sich offiziell nicht dazu bekennt. «Apokalyptische Prognosen, die noch mehr Ängste schüren, haben keinen Wert», sagt Israels Gesundheitsminister und meint: Man solle die Menschen nicht «terrorisieren» und keine Horrorszenarien verbreiten.

Zum neuen Paradigma gehört auch eine neue Teststrategie. Weil die PCR-Zentren den Andrang nicht mehr in nützlicher Frist bewältigen können, verlassen sich viele auf die einfachen Antigen-Tests, die auch zu Hause durchgeführt werden können. Neue Studien zeigen, dass die Resultate recht zuverlässig sind. So entdeckt Binaxnow von Abbott 95 Prozent der Patienten mit der höchsten Viruslast.

Neue Warnsysteme ermöglichen zudem einen im Vergleich zum Beginn der Pandemie weniger verkrampften Umgang mit dem Virus. So hat Biontech zusammen mit Instadeep ein System entwickelt, um bei der Entdeckung künftiger Virusvarianten einen Schritt voraus zu sein, heisst es in einer Pressemitteilung der Mainzer Firma. Das ermöglicht ein rechtzeitiges Eingreifen.

Geforscht wird zudem an Nasen- und Mundsprays, die mindestens acht Stunden lang vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen sollen. Ferner haben Pfizer und Moderna Tabletten entwickelt und teils schon ausgeliefert, die nach einer Ansteckung eingenommen werden können, um das Virus zu bekämpfen. Das ist allerdings nur zielführend, wenn die Tablette kurz nach Erkennen der ersten Symptome eingenommen wird. Und wenn es einen trotzdem erwischt: Viele Länder haben die Quarantäne-Dauer verkürzt.

Omikron, Impfung, Tabletten, Nasenspray etc.: Die Pandemiepolitik steht vor einem Paradigmenwechsel – falls die Politik die Chancen erkennt und sie wahrnimmt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Omikron, Tabletten, Nasenspray: Im Kampf gegen Covid-19 zeichnet sich weltweit ein Paradigmen-Wechsel ab"
  • Anna Meier

    Oh ja, bitte immer betonen, die Impfung nützt, dank der endet die Pandemie. Habe gestern das Impftram am Bellevue gesehen: Da gehen tatsächlich immer mal wieder ein paar rein. Als Reklame steht draussen: Restaurant? Impfen! Tonhalle? Impfen! Also nicht wegen der Todesgefahr muss man sich impfen lassen, sondern damit man das machen kann, was die uns sonst verbieten.

  • h.oppliger-blondet

    Paradigmenwechsel mit Tablette von Pfizer und Moderna? Welch Scheinheiligkeit. Medikamente gibt es schon lange, siehe Ivermectine und Hydroxychloroquine, ja sogar hochdosierte Vitamin D und Zink. Kosten leider viel weniger und füllen daher die Kassen beider Firmen nicht. Moderna hat bis heute kein einziges Medikament auf den Mark gebracht... Pfizer ist die Firma mit den grössten Skandalen. Also, auf welche Medikamente werden sie setzen?

  • Edmo

    Restaurants und Schulen bleiben für Geimpfte geöffnet. Israel ist von einem Paradigmenwechsel weit entfernt. Es wird einfach ein wenig anders gewurstelt, aber das Ziel, jedem das Zertifikat aufzuzwingen bleibt unverändert. Das Paradigma steht wie Beton. Man muss sich immer vor Augen halten, dass es bei der Plandemie um die Errichtung einer globalen Gesundheits- und Klimadiktatur geht. Das Zertifikat ist das Machtinstrument und mRNA-Schüsse alle drei Monate sind der Taktgeber für die Erneuerung.