Elon Musks Ankündigung sorgt bei der brasilianischen Opposition für Aufregung: «Ich habe viele besorgniserregende Tweets über die jüngsten Wahlen in Brasilien gesehen. Wenn diese Tweets zutreffen, ist es möglich, dass das Twitter-Personal Kandidaten des linken Flügels bevorzugt hat.»

Überraschend kommt die Botschaft des neuen Besitzers von Twitter nicht. Dass zahlreiche rechte Politiker während des Wahlkampfes auf den sozialen Medien systematisch geblockt und dass ihre Konten mit bisweilen Millionen von Followern gesperrt wurden, ist eine längst bekannte Tatsache.

Als Begründung für die Zensur diente jeweils der Vorwurf «Fake News».

So hatte das oberste Wahlgericht etwa unter Androhung drakonischer Bussen verboten, die zahlreichen Verurteilungen wegen Korruption des Sozialisten Lula oder seine mannigfachen Bande zu den sozialistischen Diktatoren im Wahlkampf zu erwähnen.

Tatsächlich hat das oberste Gericht alle Strafurteile gegen Lula wegen angeblicher Formfehler ein Jahr vor den Wahlen per Federstrich aufgehoben. Ein Freispruch ist das nicht. Doch sogar der ironisierende Begriff «entverurteilt» («descondenado») führte zu Sperren.

Viele Behauptungen der Rechtskonservativen – etwa, dass Lula Kirchen schliessen wolle oder dass er das organisierten Verbrechen unterstütze – waren grenzwertig. Nur sind die Kampagnen der Linken, die Bolsonaro sogar des Genozids und des Satanismus bezichtigten, waren keineswegs milder.

Der grosse Unterschied: Die Linken konnten sich alles erlauben, keiner wurde gesperrt.

Die grosse Frage ist, ob mittlerweile entlassene Twitter-Mitarbeiter über die richterlich angeordnete Zensur hinaus den Nachrichtenfluss zugunsten von Lula und gegen Bolsonaro gesteuert haben.

Beim knappen Wahlresultat (50,9 Prozent für Lula) können solche Manipulationen durchaus Ausschlag gegeben haben. Kommt dazu, dass das Wahlgericht sich weigert, statistische Auffälligkeiten beim elektronischen Wahlsystem zu untersuchen und jeden Zweifel als Angriff auf die Demokratie und die Verfassung bestraft.

Es sind die Zensur und die unverhohlene Parteilichkeit selbstherrlicher Richter, welche in Brasilien einen Monat nach den Wahlen immer noch Hunderttausende von Menschen auf die Strasse treiben.

Während sich Lula öffentlich mit Bundesrichtern verbrüdert, ignoriert der mediale Mainstream die friedlichen Proteste – und wo das nicht möglich ist, versucht man diese zu kriminalisieren.

Es sind die zweifelhaften Wahlsieger, welche alles tun, damit Brasilien nicht zur Ruhe kommt.

Die 3 Top-Kommentare zu "Einen Monat nach Lulas Wahl halten die Strassenproteste in Brasilien unvermindert an. Die Mainstream-Medien kriminalisieren und ignorieren die Demonstranten – und geben ihnen damit indirekt recht"
  • Rudi Mentär

    Die ganzen so genannten sozialen Medien fb & yt mit ihren US-Fernsteuerungen gehören spätestens vor den Wahlen für zwei Monate abgeschaltet.

  • mose

    Über 3 Mio. Brasilianer demonstrieten am Tag der Republik allein in der Hauptstadt Brasilía. Gibt es in Brasilien eine Machtübernahme des Militärs? https://www.freiewelt.net/nachricht/in-brasilien-mobilisiert-das-militaer-10091594/

  • Alpensturm

    Laut einem Brasilien-Experten in Steve Bannon's Podcast wird das Brasilianische Militär am Mittwoch die Macht übernehmen. Grund ist, dass die zuständigen Gerichte den Software-Quellcode der Wahlmaschienen nicht herausrücken wollen, was aber laut Verfassung Pflicht wäre. Es wird spannend und unsere Mainstream Medien verschweigen wie immer alles, was nicht ins globalistische Narrativ passt. Auf Weltwoche ist man besser und umfassender informiert, als auf allen anderen grossen Plattformen.