Auf die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft ist Verlass.

Seit 2006 ist sie an Weltmeisterschaften eine fixe Grösse. Von der Tschechischen Republik – immerhin ein Land mit 2,7 Millionen mehr Einwohnern als die Schweiz – lässt sich Gleiches nichts sagen. Zuletzt scheiterte sie viermal in der Qualifikation. Auch in rund zwei Monaten in Katar glänzt sie durch Abwesenheit.

Dass die Differenz aber nicht so gross ist, wie dies manche Schweizer gern hätten, zeigte sich am Dienstagabend in St. Gallen: Vor 15.000 Zuschauern gewann das Team von Trainer Murat Yakin dank zwei Toren von Remo Freuler und Breel Embolo innerhalb von 72 Sekunden 2:1.

Davon abgesehen brauchte es aber ganz viel Glück – und den einzigen Schweizer auf permanentem Weltklasse-Niveau: Yann Sommer. In der 61. Minute parierte der Goalie einen Penalty der Tschechen. Dreimal schepperte das Aluminium hinter ihm.

Gibt es eine Erkenntnis aus diesem Abend, ist es eine, die den Schweizern im Hinblick auf die WM in Katar und die Spiele gegen Kamerun, Brasilien und Serbien als Warnung dienen muss: Ist nicht jeder Spieler mit 100 Prozent bei der Sache und werden die taktischen Vorgaben nicht konsequent eingehalten, wird der Aufenthalt im Emirat nach der Gruppenphase vorbei sein.

Sommer ist in Katar zwar auch im Winter. Aber so viel Glück wie in St. Gallen hat man nicht einmal in einem Märchen aus 1001 Nacht.