Martin Landolt, Nationalrat aus dem Kanton Glarus, inzwischen Santésuisse-Präsident, startete im Lager der SVP seine politische Karriere.

Er gehörte zu jenen Abtrünnigen, welche sich nach der Wahl von Eveline Widmer-Schlumpf von der SVP loslösten und die BDP gründeten – die später mit der CVP zur Mitte-Partei verschmolz.

Der 54-jährige Glarner, der in Bern eigentlich nie eine einflussreiche Rolle spielte, gibt sich heute als Mann von Prinzipien.

Als ihn der Sonntagsblick in einem Interview auf die Kritik von SVP-Nationalrat Christian Imark an Energieministerin Simonetta Sommaruga ansprach, gab er folgende Antwort: «Seit 2015 sitzen Leute im Parlament, die gewählt worden sind, weil sie das Wutbürgertum bewirtschaften. Dieses Konzept brachten sie mit ins Parlament.»

Martin Landolt inszeniert sich als der grosse Sittenwächter im Parlament.

Nur fragt sich: Wo waren die hehren Prinzipien des Glarners, als er sich 2009 von der Grossbank UBS für ein fürstliches Salär als Lobbyisten einspannen liess?

Hat er dieses Geld zurückbezahlt, als er später merkte, dass er mit diesem Mandat seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzte?

Es gibt die einen wie Christian Imark, welche die Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen. Und es gibt die anderen wie Landolt, die sich von Banken kaufen lassen.

So viel zu Moral und Anstand.