An den Radioempfängern (oder muss man sagen: Radioempfängerinnen?) entstand am Montag wohl bei vielen Leuten das Gefühl, dass sie sich verhört hatten.

Ein SRF-Korrespondent – offenbar in verzweifelter Bemühung um politische Überkorrektheit – benutzte das Wort «Elterinnen».

Dabei handelt es sich nur in zweiter Linie um eine fantasievolle Wortkreation.

Vielmehr ist es der lebende Beweis, dass in der überbordenden Bestrebung nach Gleichstellung der Geschlechter nicht nur der gesunde Menschenverstand auf der Strecke bleibt, sondern auch die deutsche Sprache.

Ebenfalls im staatlichen Rundfunk machen die «Mitgliederinnen» je länger je mehr die Runde – von den Moderatoren konsequent ausblendend, dass es sich beim Wort «Mitglied» um ein sächliches Nomen handelt.

Wobei die Bezeichnung Moderator wohl eher früher als später auch auf den ewigen Jagdgründen des Sexismus landet. Korrekt ist in Zukunft nur noch: die Moderierenden.

Der Gender-Hype grassiert auch in den Printmedien: Besondere Verdienste scheint der Tages-Aanzeiger anzustreben: In einer Kurzmeldung zu einem (Männer-)Fussballspiel war unlängst von «Zuschauerinnen» die Rede, um das generische Maskulinum («Zuschauer») auszudribbeln. Dass Fussballtribünen wohl einer jener Orte sind, an denen Männer meistens in Überzahl sind, wird ausgeblendet.

Und in der Ausgabe vom Mittwoch titelt die Zeitung über einem Text zu den Todesfällen im Bergtourismus: «Hier sterben die meisten Wandernden».

Dieser Geschlechter-Wahn wird uns aber je länger je mehr in die Sackgasse führen. Wer die Sprache Goethes und Schillers zur politischen Kampfmassnahme degradiert, begeht einen schweren Fehler – und zerstört eines unserer wertvollsten Kulturgüter.

Dass dies bei der SRG mit öffentlichen Gebühren geschieht, könnte (auch ohne bösen Willen) als Skandal verstanden werden.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Elterinnen», «Wandernde»: Das Gendern gleicht einer Verstümmelung der Sprache. Dass die SRG dafür mit Steuergeldern finanziert wird, ist mehr als störend"
  • hpduetsch

    Auch Olav Scholz der BK hat sich im Eifer des Gendertum vertan. Seine Worte waren in einem Satz mit "Krankenschwesterinnen" angeführt. Dass zeigt die Doofheit von den Links/Grünen Vereinigungen.

  • marlisa.s

    Für die SRF-Zuschauer, die ungefragt mit diesem abartigen Gendergeschwätz konfrontiert werden, ist es eine absolute Zumutung und schon beinahe eine Tortur. Ohne die Zwangsgebührenzahler zu fragen, hat die Sendeanstalt von einem Tag auf den anderen diese dämliche Sprachverhunzung eingeführt, obwohl laut einer Umfrage 75% der Leute das Gendern ablehnen. Der Hebel wäre hier anzusetzen und ein Verbot der Gendersprache bei Oeffentlich-Rechtlichen zu erlassen.

  • exil03

    Es gibt weder ein generisches Femininum noch irgendwelche Worte in der deutschen Sprache, in deren Mitte sich Doppelpunkte oder Unterstriche befinden. Wer so schreibt oder am Bildschirm mit Stammelsprache nervt, wird sofort abgeschaltet. Wie artifiziell und ideologisch verbohrt diese Sprachverhunzung ist, sieht man daran, dass sie im wirklichen Leben nicht stattfindet. Schafft die überflüssigen Gender-Leerstühle an den Unis ab, dann hört der Spuk schnell auf!