Putsch, Putsch und Putsch – 2012, 2020, 2021: Nach der Unabhängigkeit der Republik Mali 1960 hatte der westafrikanische Binnenstaat als Beispiel einer weitgehend geglückten Dekolonialisierung gegolten. Die Beziehungen zum «Mutterland» Frankreich waren entspannt.
Aber der Krieg gegen Libyen und Muammar al-Gaddafi 2014 hatte fatale Folgen: Die Söldner und Islamisten zogen sich in den Norden Malis zurück, wo sie sich mit den rebellischen Tuaregs verbündeten. Sie verbreiteten Angst und Schrecken, und sie mordeten. Worauf die Regierung von Mali französische Hilfe anforderte.
Frankreich rechtfertigte seine Truppenentsendung als «Krieg gegen den Terrorismus».
Dieser Einsatz war von den Vereinten Nationen abgesegnet. Nachdem mit der Operation Serval die Islamisten besiegt worden waren, bereitete Mali François Hollande – der am liebsten auch in Syrien eingegriffen hätte – einen triumphalen Empfang. Er leitete die Operation Barkhane ein.
Zu Beginn seiner Amtszeit erklärte Emmanuel Macron, er wolle nicht in die «Falle Mali» tappen. Gleichwohl schnappte sie zu. Die Lage vor Ort wurde zusehends chaotisch. Die Zustimmung in Frankreich bröckelte. 53 Soldaten wurden getötet, 8 Milliarden Euro kostete der Einsatz der französischen Armee.
Jetzt, wenige Wochen vor den Wahlen, verkündete Macron den geordneten Rückzug: Um den Anschein eines kolonialistischen Konflikts zu vermeiden, wurden die europäischen Verbündeten und die afrikanischen Nachbarstaaten Malis in die französische Entscheidung einbezogen. Ein Chaos wie in Afghanistan wollte Macron verhindern. Er will den Rückzug über drei bis vier Monate hinweg vollziehen, aber die Machthaber in Mali verlangen ihn subito.
In der Hauptstadt Malis, in Bamako, ist der französische Freund inzwischen zum Feindbild verkommen. Nach dem letzten Putsch hatte Oberst Goïta die Macht übernommen und die Rückkehr zur Demokratie versprochen. Zu Beginn dieses Monats verkündete er aber die Verschiebung der Wahlen um fünf Jahre.
Goïta will sich jetzt auf Putins Schattenarmee «Wagner» und ihre rund tausend Söldner stützen, die für die «Sicherheit» in Mali sorgen sollen. Ob damit auch der Sicherheit Europas gedient ist, wagen Experten zu bezweifeln.
Die französische Armee ist inzwischen um Schadensbegrenzung bemüht: ein Krieg ohne Sieg und ohne Niederlage.
Vor Ort geht er weiter – ohne französische Beteiligung. Macron geht an vielen Fronten in die diplomatische Offensive. Sie ist jedem Krieg vorzuziehen. Der Beginn seiner Amtszeit war auch in dieser Hinsicht eine Hoffnung. Doch es ist ihm bisher nicht gelungen, die Stellung Frankreichs in der Welt zu stärken.
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Die Europäer verfolgen in Afrika eigene Machtinteressen und nur diese. Egal wie schlecht Gaddafi war, er musste erst weg, als er Afrika eine eigenständige Währung bescheren wollte.
Selbstständigkeit für Afrika durfte nicht sein, da half wieder der Kampf gegen den Terror.
Wie immer helfen die Medien willfährig mit, wo bleiben die Recherchen, wo die Kritik?
Den Krieg gegen Terrorismus haben wir seit der Lügerei von Colin Powel bestens in Erinnerung. Hat ja auch in Äthiopien toll geklappt. Nun sitzt also Macrönchen, der zuhause nach eigenen Bekundung gern Ungeimpfte schikaniert, zwischen den Stühlen. das Einzige, was er besser machen kann als Maas, der den Äthiopiencoup und sich selbst noch eine Woche vor der Katastrophe lobte, ist der Abzug. Vielleicht braucht der Kleine die Grand Armee ja auch für Ukraine. Da kann er dann noch mehr schikanieren.
Er braucht die Truppen im Kampf gegen das eigene Volk?
Macron sieht auf dem Foto aus, wie Michael Scott in der Netflix-Serie: The Office.
..... 8 Milliarden Euro kostete der Einsatz der französischen Armee.... ja auch wenn diese Armee nicht in Mali gewesen waere, haette sie Frankreich auch 8 Milliarden an Euro Steuergelder gekostet!... wenn nicht noch mehr, da der Lebensunterhalt für eine Armee in Frankreich nicht weniger sein wird als in Mali.