Es war ein Rückspiel. Vor fünf Jahren hatte Marine Le Pen ein Debakel erlebt, das ihre politische Karriere zu beenden schien.

Schlimmer konnte es nicht werden. Im Fernsehen war Macron noch viel mehr Favorit als bei der Wahl.

Um 21 Uhr begann gestern der Schlagabtausch. Mit einem Fehlstart von Marine Le Pen, sie hatte den Gong nicht gehört.

Zweieinhalb Stunden Debatte. Das Klima war weniger feindselig als 2017 und Marine Le Pen besser vorbereitet.

Die Debatte machte ihre Unterschiede und ihre Vorstellungen deutlich. Das war nach Monaten und Tagen der ideologischen Wirren und Unterstellungen wohltuend.

Macron war im Angriff, er punktete bei der Kaufkraft.

Marine Le Pen war in der Defensive. In den Details weniger sattelfest. Sie ist weniger telegen, weniger brillant. Das alles ist allerdings nicht wahlentscheidend.

Vor zwanzig Jahren hatte der Philosoph Michel Onfray in Caen seine Volksuniversität gegründet: um den Front national zu bekämpfen. Vor dem Duell sagte er: «Marine Le Pen ist nicht (mehr) rechtsextrem.»

Es ist das zweite Rückspiel in der Geschichte der Fünften Republik. 1974 hatte Giscard d’Estaing den Rivalen Mitterrand mit einem Satz besiegt: «Sie haben nicht das Monopol der Herzen.» Der Sozialist liess sich die Zähne schleifen und gewann 1981 das Rückspiel – ebenfalls mit einer einzigen Replik.

Zwei- oder dreimal setzte Macron zum Todesstoss an. «Vous mentez sur la marchandise» – auf gut Deutsch: Sie betreiben Etikettenschwindel.

Abgewehrt. Am Ziel vorbei.

Eine «Verschwörungstheorie» nannte Marine Le Pen den EU-Austritt. Eine europäische Souveränität? Es gibt kein europäisches Volk.

In ihrem Prolog versprach sie den Franzosen eine «demokratische Renaissance». Das haben die Kommentatoren offenbar überhört.

Das TV-Duell jedenfalls war – völlig überraschend – ein vielversprechender Ansatz. Über den Ausgang des Rückspiels entscheiden am Sonntag die Wähler.

Die 3 Top-Kommentare zu "Entscheidendes TV-Duell in Frankreich vor den Wahlen: Macron verpasst die Chance zum Todesstoss, Le Pen verspricht die «demokratische Renaissance»"
  • sarobo

    Macron auch Kriegstreiber wie Merkel, Trudeau, Scholz, Baerbock, Lauterbach, von der Layen, Selenskyj, Klitschko’s, Biden, Markwalder, Rickli, Bruderer etc auch einer des WEF Schwab, Gates, The Great Reset 2030 Lieder und verfolgen denen ihre irren Pläne: Kriege vorantreiben, Impfzwang, Wirtschaft an die Wand fahren, über 70 Mio ! aufnehmen! Sanktionen gegen Russland wurden vom Lügenscholz schon VOR Kriegsbeginn gegen Russland angekündigt! Gibt Videos von ihm, wo er es sagt. Marine Le Pen siegt!

  • Alpenfurz

    Wenn ich Franzose wäre, würde ich mich fragen, ob es mit unter Macron die letzten paar Jahre besser ging, als vorher. Und da würde ich mich an die aufgezwungene Dieselpreiseerhöhung erinnern, die zu den jahrelangen Protesten der Gelbwesten geführt hat (Ökofaschismus). Und an das Covid Gefängnis, zum dem Macron, den französischen Staat gemacht hat (Gesundheitsfaschismus). Vielleicht sagen sich die Franzosen, was habe ich mit Le Pen zu verlieren, denn die nächste Pandemie steht schon vor der Türe.

  • oaƵu

    Vom Macron wird man nie mehr hören, ist er mal abgewählt. Die Opportunisten Fassade mit Programm "ich und meine Globalisten Freunde selbst" überlebt kaum einen Medientag nach den Wahlen, ganz anders die Gegnerin, die sich selbst nach Jahrzehten nicht medial klein-anprangern lässt.