Es ist fast wie früher: Man eilt um 12 Uhr nach Hause, um rechtzeitig vor dem Fernseher sitzen – und selbst strenge Eltern erlauben ihren Kindern, das Mittagessen auf dem Sofa einzunehmen.

Wir sind wieder eine einträchtige Ski-Nation – und jubeln unserem neuen Helden zu: Marco Odermatt, schnellster Nidwaldner seit dem Rütlischwur und Sympathieträger des ganzen Landes. Eloquent, charmant, galant – schneller, als die Polizei erlaubt.

Am Donnerstag gewann er in Wengen den ersten Super-G seit Menschengedenken auf der Lauberhorn-Strecke, am Freitag raste er in der ersten Abfahrt (auf verkürzter Strecke) auf den grandiosen zweiten Platz – für einen Mann, dessen Stärken in den technischen Disziplinen liegen, ist dies wie ein Sieg.

Und heute Samstag tritt Odermatt als souveräner Weltcup-Leader und Mitfavorit zur klassischen Lauberhorn-Abfahrt an. Weil ihm der oberste (technisch wenig anforderungsreiche) Streckenteil kaum zum Vorteil gereichen wird, muss er im unteren Bereich noch mehr Gas geben.

Doch Odermatt, der gemäss Ahnenforschern vom eidgenössischen Heroen Arnold Winkelried abstammt, ist momentan kein Berg zu steil und keine Kurve zu eng. Oder mit anderen Worten: Eiger, Mönch und Odermatt!