Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage, in seiner Regierungserklärung vor dem Bundestag letzten Mittwoch, sagte Olaf Scholz, seine Ampel-Regierung werde «alles tun, was notwendig ist», keinen Augenblick ruhen und «jeden nur möglichen Hebel bewegen, bis wir alle unser früheres Leben und alle unsere Freiheiten zurückbekommen haben».

Es klang, als würde die von Schulz geführte Regierung fieberhaft an der Konstruktion einer Zeitmaschine arbeiten, die es uns allen ermöglichen würde, in unser «früheres Leben», also in die Zeit zurückzukehren, als Corona nur eine beliebte Biermarke war und kein smartes Virus, das mit uns Hase und Igel spielt.

Scholz klang auch ein wenig nach Wilhelm dem Zweiten («Ich kenne keine Parteien mehr …»), nach Churchill («Blut, Mühsal, Tränen und Schweiss»), vor allem aber nach seiner Vorgängerin im Amt, Angela Merkel («Wir schaffen das!»), als er den Satz sagte: «Es gibt keine roten Linien.»

Das hörte sich nicht nur nach einer Drohung an, es war eine. Fünf Worte, die nichts Gutes verheissen.

Der Satz wurde von den Medien und den «Menschen draussen im Lande» wahrgenommen, es wurde aber nicht «hinterfragt», was Scholz damit andeuten wollte.

Der neue Kanzler ist kein Amateur und kein Quereinsteiger wie seine Aussenministerin Annalena Baerbock und keine an Logorrhö leidende Plaudertasche wie der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Scholz ist bekannt dafür, dass er seine Worte mit Bedacht wählt. Und lieber zwei zu wenig als eines zu viel sagt.

Wenn er nun erklärt, fortan werde es «keine roten Linien» geben, provoziert er die Frage: Welche waren es denn bis jetzt? Und welche könnte es bald nicht mehr geben? Die Unschuldsvermutung gegenüber den Ungeimpften als Pandemietreiber? Das Recht, auch von der Regierung nicht lizensierte Meinungen haben zu dürfen? Die Demonstrationsfreiheit?

Sind diese roten Linien nicht längst ausgebleicht?

Macht nichts. Solange wir zwischen 2G, 2G+ und 3G die Wahl haben, müssen wir uns um unsere Grundrechte keine Sorgen machen.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Es gibt keine roten Linien» – fünf Worte, die nichts Gutes verheissen. Kanzler Scholz klang wie seine Vorgängerin im Amt"
  • Harry Callahan

    Diese Aussage lässt einen das Blut in den Adern frieren. Die deutsche Gründlichkeit hatte schon immer einen ganz dunkeln Schatten.

  • Alpenfurz

    Es gäbe einen einfachen Ausweg aus der Pandemie, aber der wird von unsichtbaren Händen verhindert. Und zwar überall in der westlichen Welt, ausser in Japan. Medikamentöse Frühbehandlung wirkt, wie bewiesen in Japan, Mexiko und Uttar Pradesh, wird aber nicht praktiziert. Man will einfach auf Teulfel komm raus alle impfen und nimmt dafür auch einen Bürgerkrieg in Kauf. Verrückt.

  • Wartebärglerin

    Die Deutschen haben nichts aus dem 2. WK gelernt, auch Scholz nicht. Sie sind bald wieder dort, wenn sie so weiterfaren, wie es damals war. Die Kennzeichnung durch Ausgenzung haben wir ja schon, … auch in der Schweiz. Es fehlen nur noh die Lager…. Unglaublich. Damals hat man sich gefragt, wie konnte das soweit kommen. Heute weiss man es… Viele Personen fordern schon Dinge wie damals. Unglaublich.