Nach den jüngsten Wahlen in Portugal zeichnet sich eine schwierige Regierungsbildung ab.

Das konservative Mitte-rechts-Bündnis holte sich den Wahlsieg knapp. Die zuvor regierenden Sozialisten verloren ihre absolute Mehrheit. Die Konservativen besetzen 79 Parlamentssitze, die Sozialisten 77.

Gemäss Umfragen wäre mit einem deutlicheren Vorsprung von Mitte-Rechts zu rechnen gewesen. Eine Zwei-Parteien-Regierung – wie bisher üblich – ist im nun stark fragmentierten Parlament kaum möglich.

Dafür gesorgt hat auch der Erfolg der Partei Chega («Es reicht»), welche die Migration ins Zentrum des Wahlkampfs gesetzt hatte. Vor fünf Jahren gegründet, gewann sie 18 Prozent der Wählerstimmen und 48 Sitze im Parlament.

Die grossen Parteien schliessen eine Zusammenarbeit mit der als rechtextrem geltenden Partei allerdings aus. Damit dürfte in den nächsten Monaten eine Minderheitsregierung am Ruder sein.

Beobachter halten es für möglich, dass bereits im kommenden Jahr wieder neu gewählt wird.