Die Automobilbranche in Europa steht vor einem harten Herbst. Der renommierte Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer warnt vor einem massiven Einbruch der Verkaufszahlen. Laut einer Analyse seines Instituts, dem Center Automotive Research (CAR), könnten die Neuwagenzulassungen in der EU – inklusive der Schweiz, Norwegen und Island – in diesem Jahr um 200.000 Fahrzeuge zurückgehen, verglichen mit dem Vorjahr. Besonders betroffen sind Elektrofahrzeuge: Hier wird bis Jahresende ein Rückgang von 140.000 Einheiten erwartet.

Der Rückgang ist auf eine schwächelnde Konjunktur zurückzuführen, besonders in grossen Automärkten wie Deutschland und Italien, die bereits in den ersten acht Monaten des Jahres Verluste verzeichneten. Parallel dazu steigen die Preise für Verbrennerfahrzeuge. Laut Dudenhöffer hat sich eine Strategie etabliert, durch Preiserhöhungen bei Verbrennern den Abstand zu Elektroautos zu verringern. Seit April sind die Preise der zwanzig beliebtesten Modelle um 10 Prozent gestiegen.

In der Bild-Zeitung zeichnet Dudenhöffer eine düstere Prognose für die nächsten Monate und vergleicht die Lage sogar mit der Corona-Pandemie. Eine Erholung sei frühestens im Jahr 2026 zu erwarten, zumal die Nachfrage für deutsche Fahrzeuge auch in wichtigen Märkten wie China deutlich abnimmt.