Er war ein kleiner Fisch im Haifischbecken des Profifussballs.

Abgesehen von einer Ausleihe zum FC Thun schaffte er es nie aus seinem Heimatkanton Tessin heraus. Und trotzdem hat Fulvio Sulmoni in der Fussballbranche genug gesehen, um ein Buch über die abgehobenen Gepflogenheiten im Millionengeschäft zu schreiben.

Er will es zwar explizit nicht als «Abrechnung» verstanden haben – wie der 36-jährige Absolvent eines Wirtschaftsstudiums gegenüber dem Sonntagsblick erklärt.

Schaut man sich das Werk aber genauer an, ist es ziemlich genau das – eine schonungslose Auslegeordnung der Auswüchse in einer Parallelwelt.

Sulmoni, der auch Vorträge vor Schulklassen hält, stört sich unter anderem an der Selbstdarstellung der Stars – in ihrer Medienpräsenz und den Auftritten in den sozialen Medien.

Sehr oft sei da nur Luxus zu sehen: teure Uhren, Markenkleider, Luxus-Autos, Gold-Steaks.

Als Anregung sagt der Ex-Profi: «Stellt euch vor, was zum Beispiel ein Shaqiri bei Kindern oder Teenagern bewegen könnte, würde er ein Foto von sich posten, auf dem er ein Buch liest.»

Der Fussball sei eine Traumwelt. Vergebens habe er gehofft, dass sich wegen Covid etwas ändert. Es sei sogar noch schlimmer geworden, sagt Sulmoni im Sonntagsblick, «Haaland zum Beispiel soll bei ManCity 31 Millionen Franken im Jahr verdienen. Andere Menschen verdienen in zehn Leben nicht so viel.»

Oder der steile Aufstieg von FCZ-Stürmer Willy Gnonto: «Zwei, drei Einsätze in der italienischen Nationalmannschaft und er ist zehn Millionen mehr wert. Das ist doch nicht normal!»

Beizufügen gibt’s dem eigentlich nichts.

Gerade bei Willy Gnonto besteht aber die Hoffnung, dass der junge Mann die Bodenhaftung nicht verliert. Gnonto besucht das naturwissenschaftliche Gymnasium und strebt die Matura an. Den Schultypus hat er gewechselt, weil er sich mit der lateinischen Sprache schwertat. Trotzdem erhielt er in Italien den Übernamen «Latinista del Gol». Das können nicht viele Fussballer von sich behaupten.

 

Fulvio Sulmoni: «Schön, dich kennengelernt zu haben». 176 S., Fr. 28.00. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf des Buchs geht an die Stiftung Associazione EmoVere. Diese setzt sich für Kinder und deren Angehörige ein, die sich in einer schwierigen Lebensphase befinden.

Die 3 Top-Kommentare zu "Fussball-Profis wie Shaqiri und Co. sollten Bücher lesen anstatt Gold-Steaks essen. Ein Ex-Kicker rechnet mit dem Luxus-Leben der Fussball-Millionarios ab"
  • Bahnhofvorstand

    Shaqiri und Lesen? Ey voll krass. Der ist schon beim Ausmalen eines Mickey Maus Hefts überfordert.

  • Thor der massive

    Sind wir doch einmal ganz ehrlich. Es gibt sehr wenige Profifussballer, welche auch in der Privatwirtschaft etwas auf dem Kasten hätten. Hört man die Satzbildung und Wortwahl bei den Interviews , hat man eine kleine Belustigung für den Tag! Die Protzerei lässt darauf schliessen, dass ein sehr kleines Selbstwertgefühl vorhanden ist oder andere Defizite kompensiert werden. Auch zu beachten, von jemandem der beruflich den ganzen Tag einem Ball hinterherrennt, darf nicht zu viel erwartet werden!

  • Proxima Centauri

    Sportler sind ganz allgemein der PR-Abteilung des transatlantischen Finanz-MilitärIndustriellen- Pharma-IT-Medien Konglomerates zuzuordnen. Deshalb ist man ihnen, insbesondere Fussballern, bez. “Impfung” so an den Karren gefahren. Neulich: Der RU TdS Leader A. Wlassow wird vor der Königsetappe mittels PCR Test eliminiert, dessen “Genauigkeit” einem Zufallszahlengenerator ähnelt. Oh Horror - was wäre gewesen, wenn Sponsor SRG/SSR & PrimeoEnergy einen RU Gesamtsieger hätte präsentieren müssen!