Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton hat sich beim «DealBook Summit» der New York Times besorgt gezeigt über das mangelnde historische Wissen vieler junger Amerikaner bezüglich des Nahostkonflikts.

Er wies darauf hin, dass viele nicht wüssten, dass der verstorbene palästinensische Führer Jassir Arafat 2000 ein Angebot für einen eigenen palästinensischen Staat abgelehnt habe.

Clinton erinnerte daran, dass Arafat während der Camp-David-Verhandlungen ein Angebot ausgeschlagen habe, das einen palästinensischen Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt, 96 Prozent des Westjordanlands und einen Gebietsaustausch von 4 Prozent des israelischen Territoriums vorsah.

Er betonte, dass solche «einmaligen Friedenschancen» nicht ungenutzt bleiben dürften, da man sich sonst nicht beschweren könne, wenn 25 Jahre später die Türen nicht mehr offen stünden und die Möglichkeiten nicht mehr vorhanden seien.

In Gesprächen mit jungen Amerikanern, die über die hohe Zahl palästinensischer Opfer im aktuellen Konflikt besorgt sind, stellte Clinton fest, dass viele überrascht sind, wenn sie von Arafats Entscheidung erfahren. Dieses historische Wissen sei entscheidend, um die Komplexität des Konflikts zu verstehen.

Clinton würdigte zudem den israelischen Premierminister Jitzhak Rabin, der wegen der Unterstützung des Friedensprozesses ermordet wurde. Er betonte, dass Rabin, den er «so sehr liebte wie kaum einen anderen Mann», das erste und bekannteste Opfer des Versuchs war, den Palästinensern einen eigenen Staat zu ermöglichen.

Abschliessend sagte der ehemalige US-Präsident, dass das Verpassen solcher Friedenschancen langfristige Konsequenzen habe und dass es entscheidend sei, aus der Geschichte zu lernen, um zukünftige Fehler zu vermeiden.