Für viele Anhängerinnen und Anhänger der SVP ist es der politische Höhepunkt des Jahres: die Albisgüetli-Tagung der Volkspartei in Zürich.

Am 20. Januar findet bereits die 35. Ausgabe des Traditions-Anlasses statt.

Dieses Jahr dürfte der Aufmarsch der Politik-Prominenz besonders stark ausfallen, der Grund dafür ist simpel: Im Februar finden im bevölkerungsmässig grössten Kanton Wahlen statt. Entsprechend wollen sich die bürgerlichen Kandidaten dem SVP-Publikum präsentieren und sich positiv in Szene setzen.

Wie geschmeidig, wandelbar und anpassungsfähig Politiker in solchen Momenten sind, zeigt sich daran, dass auch FDP-Regierungsrats-Anwärter Peter Grünenfelder im Albisgüetli erwartet wird. Auch er will mit seiner Präsenz dafür werben, dass ihm die Wähler der Rechtspartei ihre Stimme geben.

Kein Leichtes, wenn man bedenkt, wie sich der Direktor der Denkfabrik Avenir Suisse politisch positioniert hat. Der 55-jährige Partner von Noch-FDP-Nationalrätin Christa Markwalder gehörte in den vergangenen Jahren zu den schärfsten bürgerlichen Kritikern der Sünneli-Partei. Immer wieder warnte er vor ihren Anliegen – zum Beispiel bei der Personenfreizügigkeit. Oder er weibelte für eine stärkere Anbindung an die EU.

Dass Grünenfelder nun in der Hochburg der Volkspartei auftaucht, entbehrt deshalb nicht der Ironie. Wer weiss, vielleicht hofft er ja sogar, vom Hauptredner Christoph Blocher persönlich die Absolution zu erhalten.