Die Analyse des FDP-Präsidenten Thierry Burkart über die Schweizer Armee ist schonungslos.

Die Sicherheitskräfte könnten ihren Verfassungsauftrag zur Verteidigung des Landes «nicht erfüllen», erklärt der Sicherheitspolitiker. Verantwortung dafür, dass es so weit kommen konnte, trügen wir alle, so der Aargauer Ständerat.

Um anzufügen: «Es war die politische Zeitgeistigkeit, die uns hierherführte.»

Mit seiner Bewertung trifft der oberste Freisinnige leider ins Schwarze: Jahrzehntelang wurde eine mögliche Bedrohung kleingeredet und beim Militär gespart.

Es wird viele Jahre dauern, bis die Armee ihren Kernauftrag, die Abwehr eines militärischen Angriffs, wieder erfüllen kann.

Burkart hat recht, dass seine Partei den Fokus wieder stärker auf die Sicherheitspolitik legen will. Es braucht Anstrengungen von allen, dass die Armee eines Tages wieder auf die Beine kommt.

Was in diesem Zusammenhang irritiert, ist das martialische Auftreten des FDP-Präsidenten bezüglich des Überfalls von Russland auf die Ukraine: Wer sich bewusst ist, dass sich sein Land in einem Ernstfall nicht wehren kann, sollte sich in Zurückhaltung üben.

Und sich jeden Tag dafür einsetzen, dass das Gemetzel in Osteuropa rasch endet und unter keinen Umständen eskaliert.