Jetzt berichtet auch die britische Financial Times über das Attentat in Solingen und reflektiert die zentrale Rolle der Migration in der politischen Debatte Deutschlands. In Solingen kamen bei einem Messerangriff eines 26-jährigen Syrers drei Menschen ums Leben.

Die Financial Times beschreibt, wie die AfD den Vorfall nutzt, um ihre migrationskritische Haltung zu verstärken. Björn Höcke, Landesvorsitzender der AfD in Thüringen, sehe den Angriff als Beweis für das Scheitern des Multikulturalismus und warne vor einem drohenden Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung. Die AfD verwende die Tat dazu, ihre Kritik an der Einwanderungspolitik zu schärfen und mögliche Gefahren durch Ausländer zu betonen.

Die Reaktion von Bundeskanzler Olaf Scholz wird als Balanceakt beschrieben: Er versuche zwischen der Notwendigkeit, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, und dem Schutz der Grundrechte zu vermitteln. Scholz hat versprochen, die Gesetze zur Waffenbesitzkontrolle zu verschärfen und die Abschiebungen zu erhöhen, um den Druck auf die Integrität der Asylpolitik zu mindern. Gleichzeitig steht er unter dem Druck, eine klare Haltung gegen islamistischen Terrorismus zu zeigen, ohne die Prinzipien des deutschen Asylrechts zu gefährden.

Die Financial Times hebt hervor, dass der Vorfall die gesellschaftliche Debatte über Migration und Sicherheit angeheizt hat und bestehende Spannungen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen verstärkt wurden. Während die AfD den Angriff zur Bestätigung ihrer Haltung nutzt, warnen andere vor einer übermässigen Stigmatisierung von Migranten und einer weiteren Polarisierung der Gesellschaft.