Seit Dezember 2008 wird auf dem Hardturm-Areal nicht mehr Fussball gespielt. Zwar wurde das neue Stadion von den Stimmbürgern schon mehrfach angenommen, doch durch Rekurse ist das Projekt blockiert – und daran wird sich so schnell nichts ändern.

Nun hat sich die Stadt entschieden, das Areal anderweitig zu nutzen – für eine Flüchtlingsunterkunft, in der bis zu 320 Personen unterkommen sollen.

Damit reagiert Zürich vor allem auf die wachsende Zahl ukrainischer Flüchtlinge. Seit Kriegsbeginn hat die Stadt zahlreiche Unterkünfte geschaffen. 70 Prozent der 1900 Geflüchteten sind privat untergebracht. Doch diese Kapazitäten reichen längst nicht mehr. So sollen im früheren Personalhaus des Triemli-Spitals weitere 200 Personen unterkommen.

Derweil wächst in gewissen Kreisen der Schweizer Bevölkerung der Unmut über die Gäste aus dem Osten. Als Reaktion darauf hat die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren vor zwei Wochen bekannt gegeben, dass für Personen mit Schutzstatus S künftig dieselben Regeln gelten wie im normalen Asylbereich. Das heisst, die eigenen Vermögenswerte müssen zur Bewältigung des Lebensunterhalts eingesetzt werden.

An einem Fakt ändert dies aber nichts: Über kurz oder lang reichen die Kapazitäten für noch mehr Geflüchtete selbst in der grössten Schweizer Stadt nicht mehr. Deshalb ist das Flüchtlingsdorf auf dem Hardturm-Areal wohl weit mehr als eine kurzfristige Notlösung.