Die vier Efta-Staaten Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen haben vor den Sommerferien in Genf das aufdatierte Freihandelsabkommen mit Chile unterzeichnet. Das bisher geltende Abkommen war bereits über zwanzig Jahre alt.

Die kämpferische Bauernorganisation Uniterre hat nun ein paar Wochen später darauf reagiert: In einer Medienmitteilung hat dieser Verein den Vertrag kurz und bündig als einen Skandal bezeichnet, weil er die Schweizer Landwirtschaft zusätzlich unter Druck setze und den Klimaschutz komplett ausser Acht lasse.

Schon heute würden Tonnen an Früchten und Gemüse aus dem 12.000 Kilometer entfernten Chile in die Schweiz transportiert. So habe man im letzten Jahr 97 Tonnen Knoblauch und Zwiebeln aus diesem südamerikanischen Staat eingeführt. Jetzt habe man noch Kontingente zum zollfreien Import von 1000 Tonnen Tafeltrauben zwischen Januar und Juni und von 1,5 Millionen Litern Wein vereinbart.

Uniterre verlangt, dass bei Freihandelsabkommen der Agrarsektor künftig ausgeklammert wird.

Allerdings verschweigt die Organisation, dass die Schweizer Landwirtschaft vom aufdatierten Vertrag auch profitiert. Es kann mehr Käse nach Chile exportiert werden.

Die 3 Top-Kommentare zu "Freihandelsabkommen mit Chile: Bauernorganisation Uniterre bezeichnet den Vertrag für die Schweizer Landwirtschaft als Skandal. Zu Recht? "
  • fredy-bgul

    Wenn die CH nur mehr für 52% seiner Bewohner Nahrung herstellen kann, dann muss der fehlende Rest von irgendwo her kommen. Klar ist Chile sehr weit entfernt und der Transport kostet. Die perfekte Lösung gibt es wohl nicht. Oder... wir sollten mal ernsthaft die Diskussion über die ideale Anzahl Bewohner der CH führen. Mit 7 Mio Bewohner war die CH noch in Ordnung.

  • reto ursch

    Sorry liebe Freunde, mit einen Selbstversorgungsgrad von 56% brutto, und 49% netto, kann man weder eine 9 Mio., noch eine 10 oder 16 Mio. Schweiz erhalten und füttern. Also Leute, was soll das Theater um Freihandelsabkommen? Das sind alles nur Symptome und nicht die Ursache gewisser Probleme.

  • Oekonom

    Die Bauern, Bundesangestellte im weiteren Sinne, haben selten etwas von Wirtschaft verstanden. Sie haben ihre Direktzahlungen und Abnahmegarantien, zudem Importzölle auf alles das für die Konsumenten importiert werden muss. Der Nutzen des Freihandelsabkommens gilt den Kunden, das stört die Subventionsempfänger.