Am Dienstag wurde ein langes Gespräch mit Papst Franziskus veröffentlicht.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche rief das Leid in der Ukraine in Erinnerung. Der Friedens-Appell begleitet seinen Vorwurf an den Westen. Die Nato, so sagt der Papst, habe den Überfall auf die Ukraine «in gewisser Weise entweder provoziert oder nicht verhindert».
Er warnt davor, beim Krieg abstrakt – wie beim «Schema des Rotkäppchens» – «metaphysisch zwischen Guten und Bösen» zu unterscheiden.
Wer nur «die Brutalität und Grausamkeit» im Auge behalte, sehe vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Dann besteht die Gefahr, «dass wir nicht das ganze Drama sehen, das sich hinter diesem Krieg abspielt, das vielleicht in gewisser Weise entweder provoziert oder nicht verhindert wurde».
Er registriere das «Interesse am Testen und Verkaufen von Waffen», sagt er. «Das ist sehr traurig, aber darum geht es ja offensichtlich.»
Papst Franziskus ergreife nicht die Partei Putins. «Ich bin einfach dagegen, die Komplexität auf die Unterscheidung zwischen Guten und Bösen zu reduzieren, ohne über die Wurzeln und Interessen nachzudenken, die sehr komplex sind.»
Er verweist auf weitere Kriege: in Nigeria, Kongo, Myanmar. Sein Fazit: «Die Welt befindet sich im Krieg. Für mich ist heute der Dritte Weltkrieg ausgebrochen. Und das ist etwas, das uns zu denken geben sollte. Was ist mit der Menschheit geschehen, die in einem Jahrhundert drei Weltkriege erlebt hat?»
Das ausführliche Interview in deutscher Sprache veröffentlichte die Zeitschrift Stimmen der Zeit.
Man kann ihm in dieser Sache nur beipflichten. Seine Sichtweise auf die Dinge ist um Längen differenzierter als die offiziellen Verlautbarungen der westlichen Politik und der propagandistischen Leitmedien (inkl. der NZZ, wer hätte das gedacht!).
Immenser Respekt und große Hochachtung vor diesem Papst, der dem linken Kriegstreiber-Zeitgeist trotzt und dem christlichen Friedensgedanken huldigt!
Noch so ein Koydl-Ramsch.