Doch, in der links-grünen Stadt Zürich gibt es immer noch Menschen, die aufatmen. Weil Richard Wolff nicht mehr für den Stadtrat kandidiert. Für die Bürgerlichen war der AL-Politiker in den vergangenen neun Jahren wie ein heisses Bad: Wenn man lange drin liegt, gewöhnt man sich an den Schmerz. Die Zürcher Linken waren bislang keine rechte Hilfe. Leider wird sich in der queersten Stadtregierung der Schweiz am 13. Februar nichts zum Besseren wenden. Was fordern und planen die Linken, die um Wolffs Sessel kämpfen?
Simone Brander (SP): Es gibt keine Lauer, auf der diese Frau nicht liegt. Wo sie hinlächelt, wächst kein Spass mehr. Kochendes Wasser ist spannender als ihre Politik. Brander ist die Schutzheilige der Velo-Fahrer. Seit Monaten macht sie für die linken Wähler Tabula rosa: Sie will mit den Sozen Zürich umbauen – zur Velo-Stadt. Unberührt von der Wirklichkeit hat Brander vor, benzinbetriebene Fahrzeuge aus der Stadt zu verbannen. Der Sündenbock ist für sie ein Herdentier. Sie will Tempo 30 überall und verlangt die Förderung von Lasten-Velos. Die Kandidatin behauptet, dass damit sogar Waschmaschinen oder Kühlschränke transportiert werden können. Velo-Unfälle hat sie zu einem ihrer Hauptthemen gemacht. Brander will Stadträtin für geschützten Verkehr werden. Wenn sie gewählt wird, wird sie sich wohl von ihrer Partnerin mit dem Cargo-Velo ins Stadthaus fahren lassen.
Walter Angst (AL): Auch dieser Kandidat ist eine Spassbremse. Die eine Hälfte der Bürgerlichen mag ihn nicht, die andere kann ihn nicht ausstehen. Der hauptberufliche Hauseigentümer-Schreck hat immer Lösungen anzubieten, aber meistens passen diese nicht zum Problem. Autos und Parkplätze zählen zu seinen Feindbildern. Sogar Tiefgaragen sind ihm ein Graus. Im Brustton moralischer Entrüstung sagt er: «Wenn Beton für Garagen verbuddelt wird, ist das alles andere als nachhaltig.» Angst gelingt es nie, über seinen Betroffenheits-Schatten zu springen. Angst macht Angst.
Dominik Waser (Grüne): Der Jungspund wirbelt mitunter mehr Staub auf, als seine Bullerbü-Partei schlucken kann. Er sagt, was bei den Grünen und Linken ankommt, nicht, worauf es ankommt. Die Finanzen der Stadt sind für ihn kein Problem. Er will Zürich ökosozial umbauen. Autos haben für Waser keinen Platz in der Stadt Zürich: «Zu dominant, zu laut, zu klimaschädlich.» Irren ist menschlich, immer irren ist links. Merke: Superlinke werden auch von denen gewählt, die nicht zur Wahl gehen.
Unterschied Alterspyramide von Zürich zur Restschweiz: Züri hat seinen höchsten Bevölkerungsanteil in der Altersgruppe 31-34, die Schweiz aber bei 56-58. Daher lag das BIP pro EW der Stadt Zürich 2020 mit 186'500 Franken Wertschöpfung pro EW hinter Basel-Stadt mit 205'200 in der Top Ten Weltspitze. Verstehe diese ganzen Kommentare nicht, so von wegen Züri sei auf dem absteigenden Ast. Das ist eine blühende, dynamische Hochwertschöpfungsstadt mit Kultur, Renommeé & hoher Lebensqualität.
In Zeiten der Quote, der Minderheiten-Förderung und des race to the bottom beim Niveau spült es ja so manche Person nach oben, die früher wohl Gemüseverkäufer geblieben wäre. Und Dominik Waser. ist nun einmal jung, polyamor, Klima“aktivist“ und ist, so hätte man es früher kaltherzig gesagt, ohne jeglichen Leistungsausweis, weshalb neben Klima, Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit natürlich auch Gendergerechtigkeit gehört. Der oder das ideale Kandidat also für einen 244‘759 Franken-Job.
Zürich ist mit gerade mal 14.1% über 65-jährigen der Jungbrunnen der Schweiz, ein Magnet für junge Menschen aus dem Inland, die aus ihren tötelnden SVP-Landgemeinden entfliehen und auch nicht wenigen Ex-Pats, die Zürich für sein vielfältiges Kultur-& Unterhaltungsangebot loben. Kein Wunder hat die SVP dort Null Chancen, deren Stammwählerschaft, die alten weissen Männer wurden in den letzten 28 Jahren vertrieben oder sind verstorben. Züri ist schon Weltklasse, was will man da noch verbessern?